Fortuna: Kein Anzeichen von Hoffnung

Das Team von Mike Büskens spielt ohne große Leidenschaft, und dem Trainer gehen die Erklärungen aus.

Düsseldorf. Wolf Werner hatte bereits zur Pause beim Zweitliga-Spiel von Fortuna Düsseldorf in Aalen von einem reichhaltigen Angebot an Torchancen gesprochen.

Auch Mike Büskens wollte genügend Möglichkeiten gesehen haben, um in Aalen zumindest ein Tor zu erzielen.

Aber auch das hätte keinen Fan milde stimmen können. Die Mannschaft und vor allem Mike Büskens stehen heftig unter Druck. Der Auftritt in Aalen war miserabel, richtig ernüchternd, und niemand fand eine überzeugende Erklärung.

Der Trainer versuchte im Nachgang den Spielverlauf als eine Ursache für die Niederlage anzuführen: „Wir haben uns mal wieder selbst durch einen einfachen Fehler in Rückstand gebracht. Dann wird es in Aalen schwer — gegen eine Mannschaft, die tief steht und es liebt, Räume zu bekommen.“

Um das grundsätzliche Problem seiner Mannschaft machte Büskens erneut verbal einen großen Bogen. Denn von der leblosen und wenig engagierten Leistung der Fortuna-Profis sprach er nicht.

Das Feuer fehlte, der unbedingte Wille und die Leidenschaft, die ein Team in einer solchen Situation unbedingt zeigen muss, waren nicht zu erkennen, aber auch kein Thema in Büskens’ Analyse.

„Die Mannschaft hat nach hinten raus alles probiert, aber bei den Schüssen in der Schlussphase waren wir viel zu hektisch. Da wollten die Jungs es erzwingen“, sagte der Trainer. Doch da war es bereits viel zu spät.

Die personellen Korrekturen kamen mit zwei Einwechslungen ebenfalls zum falschen Zeitpunkt. Den völlig indisponierten Erwin Hoffer früher durch Aristide Bancé zu ersetzen, sah Büskens nicht als unbedingt angeraten an. Auch die Einwechslung von Levan Kenia brachte keinen Effekt mehr.

Ohnehin hat der Georgier derzeit keine Form und trug mit einigen Ballverlusten dazu bei, dass sich das Spiel der Fortuna nicht verbesserte. Büskens’ Hinweis, dass ein Spieler wie der am dicken Zeh verletzte Charly Benschop der Mannschaft sehr fehlt, ist zwar nicht von der Hand zu weisen. Aber alle Hoffnung auf dessen Schultern aufzubauen, wäre wenig zielführend. Im Spiel der Mannschaft ist nichts erkennbar, was Mut für die Zukunft machen würde.

„Dass die mitgereisten Zuschauer enttäuscht sind, ist vollig klar. Fortuna kommt aus einer sehr erfolgreichen Zeit, das kann ich verstehen. Wir haben hier wieder verloren, letzte Woche 1:6. Keine einfache Situation für uns alle“, sagte Büskens.

Dass die Erwartungen der Fans in Aalen zu hoch waren, ist durchaus möglich. Aber die Leistung war so schwach, dass der Trainer automatisch noch mehr unter Beschuss geraten ist.

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