Fortuna Düsseldorf Fortuna kann doch noch gewinnen

Rouwen Hennings und Ihlas Bebou schießen die Düsseldorfer zum 2:1-Auswärtssieg beim VfL Bochum.

Der Jubel nach dem Treffer zum 1:1 durch Hennings. Lukas Schmitz freut sich mit.

Der Jubel nach dem Treffer zum 1:1 durch Hennings. Lukas Schmitz freut sich mit.

Foto: Christof Wolff (CW)

Bochum. Derbys sind in der 2. Fußball-Bundesliga selten, zumindest für Fortuna Düsseldorf. Freitagabend, Flutlicht, Westderby — die Voraussetzungen für ein packendes Spiel zwischen dem VfL Bochum und der Fortuna waren also gegeben. Trainer Friedhelm Funkel hatte unter der Woche noch einmal betont, dass sein Team das leidige Thema um die Serie von neun Partien ohne Sieg gerne mit einem dreifachen Punktgewinn beenden würde.

Bochums Nils Quaschner und Kevin Akpoguma im Zweikampf.

Bochums Nils Quaschner und Kevin Akpoguma im Zweikampf.

Foto: Bernd Thissen

Und dieses Vorhaben wurde beim 2:1 (0:1) vor 24 556 Zuschauern erfüllt. Nach den Toren von Peniel Mlapa (43.) und Rouwen Hennings (48.), der erstmals seit Oktober wieder traf, sah alles nach einem Unentschieden aus. Dann entschied Schiedsrichter Martin Petersen in der Nachspielzeit auf Strafstoß, den Ihlas Bebou eiskalt verwandelte.

In letzter Minute: Fortuna gewinnt 2:1 in Bochum
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Der VfL begann forsch, attackierte früh und verteidigte hoch, so dass die Fortuna Mühe hatte, kontrollierte Konter zu fahren. Strafraumszenen waren in der ersten Viertelstunde nicht zu verzeichnen. Das Spiel war jedoch von der typischen Intensität eines Derbys geprägt, obgleich es viele Fehlpässe auf beiden Seiten gab.

Die erste gute Gelegenheit der Begegnung hatte Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings, der bei den zunächst seltenen Vorstößen seiner Elf immer wieder von seinen Mannschaftskollegen gesucht wurde. Nach Flanke von Ihlas Bebou zwang Hennings Bochums Torhüter Manuel Riemann per Kopfball zu einer Glanzparade (19.). Zwei Minuten später tauchte erneut Hennings vor Riemann auf, abermals blieb der Kapitän der Blau-Weißen Sieger.

In der 27. Spielminute gab es dann Teil drei des Duells Hennings gegen Riemann. Der Düsseldorfer zirkelte einen Freistoß von der rechten Seite direkt aufs Tor, doch dieses Mal musste der VfL-Torhüter nicht eingreifen, der Ball segelte knapp über das Gehäuse. Aber durch die bereits zuvor erspielten Möglichkeiten wurde die Fortuna nun mutiger, schaltete schneller und präziser um.

Eine verunglückte Flanke von Lukas Schmitz (33.), die an die Latte klatschte, war die vierte gute Offensivszene der Fortuna, die Hausherren kamen in der ersten Hälfte nur selten in die Position abzuschließen. Die beste Gelegenheit hatte Dominik Wydra (36.), der mit seinem Schuss das Tor von Michael Rensing um einen halben Meter verfehlte.

Dann war die Hintermannschaft zum ersten Mal unaufmerksam und wurde bestraft. Nach einer Flanke von der rechten Bochumer Angriffsseite konnte kein Abwehrspieler klären und Mlapa (43.) vollstreckte aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gastgeber, die ansonsten offensiv herzlich wenig zu bieten hatten.

Die Fortuna zeigte nach dem Seitenwechsel die richtige Reaktion. Rouwen Hennings beendete nach einer Flanke von Lukas Schmitz nach 1127 Minuten seine persönliche Torflaute und überwand im vierten Versuch des Abends Manuel Riemann (48.). Emmanuel Iyoha, der für den am Auge verletzten Kaan Ayhan in die Mannschaft gerückt war, probierte es nach 58 Minuten mit einem Schlenzer, verpasste die Führung um zwei Meter.

Doch der Ausgleichstreffer hatte den vermeintlichen Schock nach dem Rückstand kurz vor der Pause weggewischt. Wie schon in der ersten Hälfte hatte die Fortuna die Kontrolle über das Spiel — und war deutlich näher am zweiten Tor als der VfL: Kapitän Oliver Fink (60.) hatte die nächste nennenswerte Möglichkeit.

Bochum kam nur selten nach vorne, doch wenn, hatten es die Angriffe in sich. Bei der Chance des eingewechselten Pawel Dawidowicz (77.) im Anschluss an einen Freistoß wäre Rensing machtlos gewesen, der Pfosten rettete die Fortuna. In der Schlussphase wurde der VfL stärker, die Düsseldorfer hielten dagegen. In der Nachspielzeit gab es dann den Elfmeterpfiff, einen eiskalten Bebou und jubelnde Fortunen.

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