Fortuna Düseldorf Fortuna hat für Sonntag einen klaren Auftrag

Die Mannschaft wird das Spiel so annehmen, als ginge es noch um alles. Die Fans haben sich mehr als nur einen Sieg zum Ende einer doch enttäuschenden Saison verdient.

Fortuna Düseldorf: Fortuna hat für Sonntag einen klaren Auftrag
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Die Reaktion der Spieler nach dem Spiel in Nürnberg war absolut verständlich. Nach dem erkämpften und glücklichen 3:2-Erfolg bei den Franken war neben der Freude auch große Erleichterung zu spüren. Die Feierlichkeiten der Mannschaft mit den Fans in der Kurve waren zwar noch nicht der Jubel über den Klassenerhalt, aber zumindest die gefeierte Feststellung, einen ganz wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht zu haben.

Und kurz danach waren die Spieler in den Katakomben des Stadions schon wieder so weit auf dem Boden, dass sie die Situation in Ruhe analysieren konnten. Einhelliger Tenor des Nachdenkens war: „Wir sind noch nicht durch.“ Und auch für die Fans wolle man sich noch ein letztes Mal zerreißen, so wie es der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Robert Schäfer, in einem dramatischen Aufruf formuliert hat. „Das Spiel gegen Aue müssen wir wie ein Endspiel angehen und für unsere treuen Anhänger unbedingt gewinnen.“

Doch warum sollte das ausgerechnet am letzten Spieltag funktionieren, was seit dem 4:0 gegen Bielefeld im Oktober 2016 das letzte Mal geklappt hat? Und zudem könnten sich beide Mannschaften — zumindest im Unterbewusstsein — auf ein Unentschieden einigen, das beiden Clubs zum Weiterleben in der Zweitklassigkeit reichen würde. Doch das ist nach den Ereignissen der vergangenen Wochen und Monaten in Düsseldorf nicht vermittelbar. Zudem ist die Enttäuschung aus dem Spiel gegen Würzburg noch so präsent, dass die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf sich geradezu dafür rehabilitieren muss.

Wenn die Fortunen ehrlich sind, wissen sie, dass der Klassenerhalt an einem seidenen Faden hing, obwohl Friedhelm Funkel im Siegfalle gegen Aue davon sprechen kann, dass das Saisonziel mit der ausgegebenen 40-Punkte-Marke dann mit 42 Zählern mehr als erreicht sein würde. Dennoch fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, was passiert wäre, wenn die Fortuna gegen Würzburg nicht den späten Ausgleich und in Nürnberg nicht noch den Siegtreffer in letzter Minute erzielt hätte. Dann wäre die Partie am Sonntag zu einem reinen Nervenspiel geworden. Und ob man von einem verdienten Klassenerhalt nach der Zitter-Rückrunde sprechen kann, darüber streiten sich ohnehin die Geister.

Umso wichtiger ist jetzt eine überzeugende Leistung zum Abschluss. Es ist zwar keine Versöhnung mit den Fans nötig, weil diese bewiesen haben, wie sehr sie auch in dunkleren Zeiten zu ihrer Fortuna stehen. Aber ein Dankeschön in Form einer leidenschaftlichen Vorstellung in der Arena haben die Treusten der Treuen auf jeden Fall verdient. „Das, was die Fans für uns leisten, ist nicht normal“, sagte Fortunas Torhüter Michael Rensing, der auch für so manche Pfiffe Verständnis zeigte. Jetzt habe die Mannschaft einfach die Verpflichtung, etwas zurückzuzahlen. An dem konstantesten Spieler der Fortuna lag es in der Vergangenheit sicherlich nicht. Seine Teamkameraden auf dem Feld sind jetzt gefordert. Und dabei ist es egal, dass in Kevin Akpoguma, (verletzt), Lukas Schmitz und Ihlas Bebou (beide gesperrt) drei wichtige Stammspieler nicht zur Verfügung stehen werden. Fortuna muss nur 90 Minuten Dampf machen und gewinnen. Nicht mehr und nicht weniger.

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