Fortuna: Es läuft fast zu gut

Nichts darf von der vorrangigen Aufgabe ablenken. Union Berlin ist der nächste Gegner.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf befindet sich derzeit auf der Überholspur. Im rasanten Tempo geht es ohne Zwischenhalt in Richtung erste Bundesliga. Die Vorzeichen sind perfekt. Die Mannschaft ist immer noch ungeschlagen und hat Ende November (28./Montag, 20.15 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen Greuther Fürth die Chance, den Vorsprung gegenüber einem Verfolger durch einen Erfolg weiter zu vergrößern.

Alles läuft wie geschmiert. Dennoch sollte auch die Tatsache, dass man die Arena drei oder sogar vier Mal füllen könnte, wenn das Pokalspiel gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund antritt, nicht dazu verführen, langsam die Bodenhaftung zu verlieren.

Das DFB-Pokal-Achtelfinale ist weit weg, die nächste schwere Auswärtsaufgabe bei Union Berlin steht dagegen bereits für nächsten Samstag an.

Ein Lieblingsgegner der Fortuna sind die Köpenicker sicherlich nicht. Die beiden letzten Spiele an der alten Försterei wurden jeweils mit 0:1 verloren. In beiden Spielen war Abwehrchef Jens Langeneke allerdings nicht dabei. „Deswegen habe ich jetzt auch ein gutes Gefühl“, sagt Langeneke, der sich auf dieses Spiel nach zweiwöchiger Pflichtspielpause sehr freut.

„Wir werden da nicht verlieren“, glaubt der 34-Jährige, der in vergangenen Saison wegen einer Gelbsperre das Spiel im Stadion am Mikrophon von Antenne Düsseldorf mitkommentiert hatte.

Neben den intensivierten Vertragsgesprächen mit den derzeitigen Leistungsträgern macht sich die sportliche Leitung auch Gedanken über eine mögliche Verstärkung in der Winterpause.

Nachdem Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger etwas leichtfertig und voller Stolz auf der zweiten Jahreshauptversammlung im Oktober erklärt hatte, dass der Spieler-Etat für diese Saison noch nicht ausgeschöpft sei, steht nicht nur zu erwarten, dass die Berater für die kommende Spielzeit für ihre Spieler mehr Gehalt „rausschlagen“ möchten, sondern auch eine Menge Angebote von verfügbaren Spielern der Fortuna ins Haus flattern werden.

So meldet der Münchner Merkur ein mögliches Interesse des FC Bayern München, den Japaner Takashi Usami auszuleihen, was der Rekordmeister allerdings ebenso wenig bestätigt wie die Fortuna. Zudem sind auch aus der Bundesliga der 1. FC Nürnberg und der FC Augsburg interessiert.

Ob es Sinn macht, den Kader auf diese Weise zu verstärken, ist ohnehin umstritten. „Falls jemand kommen sollte, muss er nicht nur in unsere Mannschaft passen, sondern auch direkt weiterhelfen“, sagt beispielsweise Jens Langeneke zu diesem Thema.

Denn gerade der besondere Teamgeist ist das höchste Kapital der Mannschaft, die so zusammengewachsen und immerhin das 43. Spiel in Folge nach dem 0:0 gegen den FC Utrecht ungeschlagen geblieben ist.

So bieten sich weder Experimente noch Überheblichkeit an, wenn die Fortuna diese und viele weitere großartige Serien über die nächsten Spiele hinweg retten möchte.

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