Fortuna Düsseldorf trauert nach dem Riesenkampf

Das Team wehrt sich tapfer, aber Borussia Dortmunds Ivan Perisic entscheidet das Drama vom Punkt zum 5:4.

Düsseldorf. Es war 23.14 Uhr, als die Fortunen-Welt für einen Moment zusammenbrach. Thomas Bröker hatte seinen Elfmeter verschossen, die letzte zehn Schützen mussten das DFB-Pokal-Achtelfinale entscheiden — und letztlich war es Brökers Fehlschuss, der Dortmund ins Viertelfinale beförderte. Im Wechsel hatten zuvor Jovanovic, Hummels, Langeneke, Blaszczykowski, Lambertz, Kehl, Rösler, Gündogan und Perisic getroffen. 5:4 gewann Erstligist Borussia Dortmund nach Elfmeterschießen, Frust war dort, wo vorher 120 Minuten Begeisterung und Euphorie herrschte. Düsseldorf war ausgeschieden.

Was war vorher passiert? Vor allem eine Szene, die den Underdog Düsseldorf früh auf Augenhöhe schraubte: Es war die 34. Minute, Patrick Owomoyela überlegte einen Moment, aber der Moment geriet zu lang. Die verspätete Grätsche des Dortmunder Innenverteidigers war ein Geschenk, das Fortunas Routinier Sascha Rösler dankbar annahm: Gelb-Rot für Owomoyela — und das durch Verletzungen ohnehin arg geplagte Dortmunder Meister-Ensemble war nun auch noch auf dem Platz dezimiert.

Gute 20 Minuten hatten der Favorit zuvor mit bekannt körperlosem Kurzpassspiel eine Kostprobe gegeben, wie der Abend hätte verlaufen können. Dann aber setzte Düsseldorfs Innenverteidiger Assani Lukimya das Signal, nahm Lucas Barrios den Ball im Hechtsprung ab und verfehlte das Tor aus 35 Metern nur knapp. Ein Wachmacher für die Fortunen, die jetzt im defensiven Mittelfeld mit den überragenden Kräften Adam Bodzek und Kapitän Andreas Lambertz zunehmend Zugriff auf den Gegner bekamen.

Natürlich spielten auch die Umstellungen im Dortmunder Team eine Rolle. Owomoyela für die verletzten Santana und Subotic in der Innenverteidigung war die eine: Die andere: Shinji Kagawa musste mit einer Magenverstimmung kurzfristig passen, für ihn rückte Stoßstürmer Robert Lewandowski ins Mittelfeld, der zuletzt wegen fehlender Einsätze so unzufriedene Barrios gab die einzige schwarz-gelbe Spitze.

Und konnte sich doch kaum in Szene setzen. Die Fortunen arbeiteten sich jetzt Chance um Chance heraus, Dortmunder Angriffe waren sichere Beute von Torwart Michael Ratajczak. Es gelang kein Treffer in 90 Minuten, längst war es ein Pokalfight, es knisterte in der mit 54000 Zuschauern ausverkauften Arena zunehmend, Gesänge wechselten mit den Aufschreien der Verzweifelten — die am Ende in ein lähmendes Entsetzen fielen, als Thomas Bröker scheiterte.

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