Fortuna Düsseldorf: Funkels Erkenntnisse aus dem Härtetest

Aus dem 1:1 gegen Florenz kann Fortunas Trainer mitnehmen, dass er in dieser Saison mehr Optionen hat. Eine wirkliche Startelf lässt sich allerdings noch nicht erkennen.

Fortuna Düsseldorf: Funkels Erkenntnisse aus dem Härtetest
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Der Höhepunkt der Saisonvorbereitung ist Geschichte. Im letzten ganz ernsthaften Test gegen den zweifachen italienischen Fußballmeister AC Florenz gab es für die Fortuna am Samstag in Flingern ein 1:1. Vor dem DFB-Pokalspiel in Koblenz am 18. August stehen nur noch drei Spiele für den Bundesliga-Aufsteiger an: morgen beim Landesligisten FC Remscheid (19 Uhr), am Samstag beim niederländischen Zweitligisten in Nijmegen sowie am 14. August beim Landesligisten VfL Benrath. Entsprechend wichtig waren die Erkenntnisse, die Friedhelm Funkel aus dem gelungenen Hitzetest gegen Florenz gewann.

Natürlich hat sich der Trainer noch nicht entlocken lassen, ob Raphael Wolf oder Michael Rensing Stammtorhüter wird. Funkel betonte, dass jeder der beiden einen wichtigen Test absolvieren durfte: Rensing gegen Watford, Wolf gegen Florenz. Bei der Generalprobe in den Niederlanden wird Rensing noch einmal im Tor stehen. „Glauben Sie mir, ich weiß es selbst noch nicht, wer das Vertrauen zu Beginn erhält“, versicherte der Trainer den Medienvertretern. Man darf es ihm glauben.

Fest steht für Fortunas Cheftrainer offensichtlich nur, dass Kaan Ayhan die besten Chancen für einen Startplatz in der Zentrale hat. Auch Andre Hoffmann wird wohl den Vorzug vor Robin Bormuth erhalten. Dass er gegen Florenz 90 Minuten auf der Bank saß, hat nichts zu bedeuten. „Wir wollen auf jeden Fall noch einen Innenverteidiger verpflichten“, sagte Funkel. „Und der soll nicht nur ein Backup sein. Falls er so gut ist und sich gegen die arrivierten Leute durchsetzt, wird er auch spielen.“ Funkel möchte damit den Konkurrenzdruck auf Ayhan, Hoffmann und Bormuth erhöhen.

Auf der rechten Außenverteidiger-Position denkt der Trainer wohl je nach Qualität des Gegners über ein Wechselspiel nach. Matthias Zimmermann wäre der defensivere Mann, Jean Zimmer mehr der offensivere auf dem Flügel. Auf der anderen Seite hat sich herauskristallisiert, dass Sommerzugang Diego Contento seinem Konkurrenten Niko Gießelmann nicht die Schau stehlen kann. Der Ex-Münchner hat sich zwar seit Vorbereitungsbeginn gesteigert, aber auch Gießelmann hat auf die neue Situation reagiert — mit noch größerem Ehrgeiz.

Zunächst schien es so, als hätten Marcel Sobottka und Alfredo Morales die besten Bewerbungen auf die Stellenausschreibung im defensiven Mittelfeld abgegeben. Aber auch mit Kevin Stöger auf der Sechs und zwei Spitzen hat es funktioniert, allerdings gegen nach der Pause müder wirkende Italiener. Auch da kann Funkel variieren. „Kevin hat das richtig gut gemacht“, lobte der Trainer den Spielmacher, der gegen Florenz deutlich mehr zeigte als in den Spielen zuvor.

Gleich sechs Spieler können auf den offensiven Außen spielen. Dadurch, dass der Trainer seinen Wunschspieler in Takashi Usami nun erhalten hat, ist Fortuna sowohl links mit Benito Raman, Davor Lovren und Diego Contento (defensive Variante) als auch auf rechts mit Dodi Lukebakio, Usami und Zimmer (defensiver) gut aufgestellt.

Bereits seit ihrem ersten gemeinsamen Spiel haben Marvin Ducksch und Platzhirsch Rouwen Hennings mit ihrem Kombinationsspiel bewiesen, dass sie sehr gut harmonieren. Sollte Funkel wirklich auf zwei Sturmspitzen setzen, würde Fortunas System mit zwei Außen und zwei Sechsern allerdings verlangen, dass zumindest eine Spitze sehr viel Laufarbeit leistet. Beiden Stürmern ist allerdings auch zuzutrauen, dass sie als alleinige Spitze großen Wert haben, wenn beispielsweise Kevin Stöger als hängende Spitze oder Spielmacher dahinter agiert. Derzeit völlig außen vor scheint Kenan Karaman zu sein. Der Ex-Stürmer von Hannover hat zwar die meisten Bundesliga-Spiele in Fortunas Kader absolviert, stand am Wochenende gegen Florenz aber keine Minute auf dem Rasen.

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