Fortuna Düsseldorf - Arminia Bielefeld 3:2 (2:0)

Düsseldorf. Alles war bereitet für die Fortuna: Verstrickung in den Wettskandal abgewendet, DFB-Ermittlungsverfahren gegen Andreas Lambertz eingestellt, und Verein und Fanszene verurteilten gemeinsam die Ausschreitungen einiger Chaoten vom vergangenen Wochenende.

Da konnte das Top-Duell der Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer gegen Arminia Bielefeld nur allgemeine Weihnachtsvorfreude bringen. Zumal 30 300 Zuschauer in der Arena einen neuen Rekord für Zweitligaspiele des Klubs bedeuteten. Und dann gewinnt die Fortuna nach einer tollen ersten Hälfte und einem leidenschaftlichen Kampf in der zweiten Hälfte mit 3:2.

Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte bezüglich der Stammformation seine Linie am Freitagabend fortgesetzt: Nach zwei starken Spielen als Eingewechselter brachte er Mittelfeldspieler Patrick Zoundi von Beginn an. Überraschend blieb Oliver Fink in der Startelf, obwohl er in München eher schwach gespielt hatte, Olivier Caillas blieb draußen.

Die somit nur auf einer Position veränderte Fortuna begann sehr konzentriert, die Spitzenspiel-Stimmung (Vierter gegen Dritter) übertrug sich schnell von den Rängen auf den Rasen und wurde durch das frühe 1:0 zusätzlich angeheizt. Martin Harnik bugsierte den Ball halb mit Schulter, halb mit Kopf ins Netz, nachdem Christian Weber einen Freistoß aus dem Halbfeld gefährlich vor das Tor geflankt hatte (16.).

Keine sechs Minuten später legte Ranisav Jovanovic das 2:0 nach (22.), war nach einem Pass von Oliver Fink in stark abseitsverdächtiger Position auf dem linken Flügel Richtung Tor gestartet und überwand Torwart Dennis Eilhoff aus nächster Nähe.

Es war schon fast unheimlich wie der Aufsteiger den Bundesliga-Absteiger an die Wand gespielt hatte. Und so konnten in der Folge die eigentlich stärkeren Mittel zum Tragen kommen: Das von Meier stets geforderte "Spiel gegen den Ball", also alle elf Spieler möglichst zwischen Ball und eigenes Tor zu bringen. Angesichts der höheren Spielanteile war die Führung zur Halbzeit letztlich auch völlig verdient.

Nach dem Wechsel begannen die Bielefelder mit einem Paukenschlag: Frank-Manga Guela köpfte einen Diagonal-Flanke in die Tormitte, wo Bielefelds einzige nominelle Spitze, Pavel Fort, per sehenswertem Seitfallzieher den Anschlusstreffer erzielte (49.). Der erste Treffer nach über 300 torlosen Minuten wirkte belebend auf die Bielefelder. Eben dieser Fort hatte in der Folge noch weitere erstklassige Gelegenheiten, die Begegnung stand auf des Messers Schneide.

Und Bielefeld kam tatsächlich zum Ausgleich: Mit einem einfachen Doppelpass hebelten die Gäste die Innenverteidigung aus, beim Schuss von Kasper Risgaard war Fortuna-Torwart Michael Ratajczak chancenlos (63.). In der Folge wurden die Fortunen sozusagen auf den Boden der Tatsachen "zurückgespielt", ließen sich tief in die eigene Hälfte drängen, und die entlastenden Offensivaktionen waren nicht mehr zwingend genug.

Da kam der Elfmeter-Pfiff von Georg Schalk zur rechten Zeit: Risgaard soll bei einer Ecke Martin Harnik regelwidrig zu Fall gebracht haben. Jens Langeneke ließ sich diese unverhoffte Chance nicht nehmen und schoss die Kugel zum 3:2 in die Mitte des Tores (80.). Es waren noch ein paar bange Minuten zu überstehen, aber es reichte. Der Neuling hat den Aufstiegsfavoriten bezwungen.

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