Fortuna Düsseldorf Fortuna: Beten für den Ligaerhalt

Duisburg gegen Düsseldorf ist diesmal Existenzkampf pur.

 Donnerstag fand in Düsseldorf sogar ein Gottesdienst in der Kirche St. Lambertus für die Fortuna-Fans statt.

Donnerstag fand in Düsseldorf sogar ein Gottesdienst in der Kirche St. Lambertus für die Fortuna-Fans statt.

Foto: Sergej Lepke

Duisburg/Düsseldorf. Der Verlierer dieses Spiels steht Freitagabend mit einem Bein in der 3. Liga. Aber von nervlichem Druck und Existenzangst will Friedhelm Funkel im Vorfeld nichts hören. Im Gegenteil, der Trainer von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat vor dem Straßenbahn-Derby in Duisburg (heute, 18.30 Uhr) eine ganz andere Parole ausgegeben: „Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie sich auf ein solches Spiel freuen müssen“, sagte der 62-Jährige. „Es soll Spaß machen, denn im Stadion wird eine überragende Stimmung herrschen. Das ist genau das, wofür wir Fußballer leben.“ Wohl dem, der diese Gedanken seines Trainers bei der Konstellation im Zweitliga-Tabellenkeller in fußballerisches Vermögen umsetzen kann.

Funkel kann sich nicht vorstellen, dass seine Mannschaft unter dem Erfolgsdruck zusammenbrechen könnte. „Während der 90 Minuten sind wir auf dem Rasen völlig auf dieses Spiel fokussiert und nicht auf das, was danach eventuell passieren könnte“, glaubt der Trainer, der auf die angeschlagenen Karim Haggui, Sercan Sararer und wohl auch auf Stürmer Nikola Djurdjic verzichten muss.

Fortuna-Gottesdienst in der St. Lambertus-Kirche
14 Bilder

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Für die erwartete großartige Stimmung werden auch über 7000 Anhänger aus Düsseldorf im mit 31 000 Zuschauern ausverkauften Stadion an der Wedau sorgen. „Für uns ist es sehr wichtig, dass uns unsere Fans in den letzten drei oder vielleicht fünf Spielen so begeistert unterstützen“, sagte Funkel — auch im Hinblick auf zwei mögliche Relegationsspiele. Donnerstag fand in Düsseldorf sogar ein Gottesdienst in der Kirche St. Lambertus für die Fortuna-Fans statt: Beten für den Klassenerhalt.

Der gebürtige Neusser Funkel hat den MSV Duisburg vier Jahre lang von 1995/96 an trainiert und ihn sowohl in die Bundesliga als auch in ein Pokalfinale (Mai 1998/1:2 gegen die Bayern) geführt. Geschichte. „Die Vergangenheit zählt jetzt nicht. Das gilt auch für Thomas Bröker im Trikot der Zebras, der die Fortuna einst in die Bundesliga geschossen hat“, sagt Fortunas Cheftrainer, der heute wieder auf die Routiniers Oliver Fink und Adam Bodzek im Mittelfeld sowie Joel Pohjanpalo in der Sturmspitze setzen wird. „Ich weiß, dass alle meine Spieler richtig heiß sein werden.“

Derweil peilt der Tabellenletzte MSV Duisburg den nächsten Schritt zum Klassenverbleib an. „Wir hatten in dieser Saison schon viele Spiele, in denen es für uns hieß: Verlieren verboten. Wir kennen die Situation“, sagt MSV-Trainer Ilja Gruew. Duisburg kann mit einem Sieg den Rückstand zu Düsseldorf auf einen Zähler verkürzen. Nach zwei Siegen aus den jüngsten drei Spielen herrscht beim Traditions-Club Zuversicht. Eine Niederlage allerdings wäre eine Vorentscheidung für einen erneuten Abstieg des MSV.

Gruew glaubt an die Rettung: „Meine Jungs können das schaffen. Das kostet viel Nervenkraft und Energie, aber wir haben Charakter in der Mannschaft und wollen alles rausholen, was wir haben.“ Dabei muss er auf den gesperrten Verteidiger Enis Hajri verzichten.

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