Fortuna Düsseldorf Suche nach Sportdirektor: Fortuna arbeitet die Kandidatenliste ab

Gespräche bei der Suche nach einem Sportdirektor wurden vom Verein geführt. Doch Konkretes gibt es noch nicht, nachdem Jens Lehmann dem Zweitligisten abgesagt hat.

Düsseldorf. In der Zeit unmittelbar vor dem Trainingsbeginn der deutschen Vereine im Profifußball jagt ein Transfergerücht das nächste. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade bei Fortuna die Dichte der Gerüchte sehr hoch ist. So soll ein Stürmer bei Fortuna im Gespräch sein, der zuletzt sehr erfolgreich war, rund zwei Millionen Euro kosten würde und ein ernstzunehmender Kandidat wäre, weil er für eine zweistellige Zahl an Saisontreffern steht. Dafür müsste der Verein aber tief in die Tasche greifen.

Da erscheint der Markt bei der Suche möglichen Sportdirektoren für die Fortuna schon wesentlich übersichtlicher besetzt zu sein. Bereits vor drei Wochen hat Fortuna Gespräche mit Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann und dessen Berater begonnen. Bekanntlich sucht die Fortuna für diese Position nach einem Ex-Profi mit großer Erfahrung und reichlich Kontakten. Doch nicht wie in anderen Medien berichtet, hat Fortuna dem 47 Jahre alten Jens Lehmann abgesagt. Sondern er selbst konnte sich offenbar dieses Engagement nicht so vorstellen, wie er es gerne haben möchte. Zudem hat Lehmann keine Erfahrung in diesem Bereich, aber einen gut dotierten Vertrag bei RTL als Experte bei Länderspielen. Dass er dort mit unkonventionellen Ansichten nicht immer den Nerv der Zuschauer trifft, hätte für Fortuna nicht unbedingt schlecht sein müssen. Lehmann ließ übrigens verlauten, dass Fortuna ihn gefragt hätte, ob er im Notfall auch als Trainer hätte einspringen können.

Ein weiterer Kandidat für den Posten des Sportdirektors bei der Fortuna könnte Uwe Stöver (50) sein. Dessen Name ist zwar nicht so prominent wie der des Ex-Nationalspielers, aber er stand bereits einmal auf der Liste der möglichen Sportdirektoren, wurde aber damals von Rachid Azzouzi ausgestochen, weil sich ein Vorstandsmitglied mit Händen und Füßen gegen ihn gestemmt hatte.

Uwe Stöver ist gebürtiger Wuppertaler, kennt sich hier in der Gegend bestens aus und hatte genügend Selbstvertrauen, in Kaiserslautern deutlich zu machen, dass er nicht für jede Richtung der Vereinspolitik zu haben ist und auf Seriosität setzt. Warum wollte Stöver in Kaiserslautern nicht mehr? Ihm sollte ein Sportvorstand vor die Nase gesetzt werden und er dadurch an Einfluss verlieren. So wird er wohl nur mit finanzieller Überzeugungskraft dazu zu bringen sein, in Düsseldorf in ähnlicher Konstellation zu arbeiten. Und dazu ist die Fortuna sicherlich nicht bereit, da Stöver auch nicht komplett ins Anforderungsprofil passt.

Vielleicht würde es sich auch lohnen, mal genau hinzu schauen, ob der Verein nicht etwa in den eigenen Reihen einen geeigneten Kandidaten hat. Christian Weber wäre vom Intellekt, von der Erfahrung und auch seinen Verbindungen jemand, der dieser Aufgabe zumindest mit etwas Anlaufzeit gewachsen sein sollte. Die Zeit würde der 33-Jährige ja erhalten. Die Transferaktivitäten wären dann abgeschlossen, wenn er beginnt. Derzeit arbeitet Weber als Scout für die Fortuna und hat Sportmarketing studiert und bei einer Sportagentur gearbeitet.

Die Fortuna wollte sich weder allgemein zu Spekulationen äußern, noch speziell etwas zur Personalie Jens Lehmann sagen. „Wir verkünden erst etwas, wenn wir einen Sportdirektor gefunden haben,“ sagte Fortunas Vorstandssprecher Robert Schäfer unmissverständlich.

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