Ein Triumph für den Trainer

Fortunas Profis bedanken sich mit dem ersten Sieg bei ihren Fans – und Norbert Meier.

Düsseldorf. Gemessenen Schrittes bewegte sich Norbert Meier über den Osnabrücker Fußball-Rasen. Fast schien der Trainer der Fortuna zu schweben, lächelte selig vor sich hin und atmete sichtbar schwer durch.

Ein bisschen erinnerte es an den entrückten Franz Beckenbauer, der nach dem gewonnenen WM-Finale 1990 ähnlich über den Rasen wandelte. Meier hingegen sog den Jubel und die Atmosphäre in sich auf.

Eigentlich war er schon in der Kabine verschwunden, nachdem er geherzt und gedrückt hatte, wer gerade am nächsten stand - ob Zweitliga-Profi, Assistenztrainer oder Betreuer. Dieses 3:2 beim VfL Osnabrück tat allen so richtig gut.

Erst recht den Düsseldorfer Fans, die Meier lautstark noch einmal aus dem Kabinengang in die Kurve forderten. Sieben Pflichtspiele hatten sie auf das erste Erfolgserlebnis warten müssen - sieben lange Wochen sind seit dem Pokal-Aus in Koblenz vergangen. Die Fans hatten mit ihren "Norbert-Meier"-Rufen auch vor und während der Begegnung ein klares Bekenntnis zu ihrem Aufstiegstrainer abgegeben.

"Ich freue mich sehr, dass die Fans auch zu mir stehen. Schon nach der Niederlage gegen Bochum am Montag haben sie unsere eigentlich gute Leistung frenetisch beklatscht." Der Unterschied diesmal: Die Fortunen strichen für ihren kämpferischen und läuferischen Aufwand auch den verdienten Ertrag ein - sicherlich begünstigt durch zwei frühe Tore.

"Die haben uns natürlich voll in die Karten gespielt", sagte Mittelfeldspieler Oliver Fink, der neben Patrick Zoundi, Thomas Bröker und Kai Schwertfeger einen besonders guten Tag erwischt hatte.

Letztlich machte dieses eine mehr geschossene Tor auch den Unterschied in der attraktiven Begegnung aus. Zuletzt hatten die Fortunen übrigens im September 2009 (4:1 in Ahlen) mehr als zwei Auswärtstore erzielt. Dass die Abwehr in den allerdings meist planlosen Sturmläufen der Osnabrücker einige Wackler hatte und die Fortuna weiterhin Letzter bleibt, war am Ende nicht mehr richtig wichtig.

Innenverteidiger Jens Langeneke jedenfalls gönnte seinem Trainer den Jubel der Fans von ganzem Herzen: "Vor dem Spiel hatte ich schon eine Gänsehaut, als beim Warmmachen der Name des Trainers gerufen wurde." So könne jeder in guten Zeiten leicht mitfeiern, "aber in schlechten Zeiten erkennt man, wer zu einem steht".

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