Düsseldorfer erkämpften im "Spitzenspiel" in Paderborn ein 0:0

Die großen Torszenen gab es nicht, dafür viele kleine Aufreger und Foul-Pfiffe durch den sicher pfeifenden Schiedsrichter.

Paderborn. Die Ansage der mitgefahrenen Fortuna-Fans vor dem Drittliga-Spiel war deutlich. "Wir wollen euch kämpfen sehen", schallte den Fußballern der Fortuna entgegen, als sie den Rasen zum Warmmachen geschlossen betraten. Ein Drittel der Fans dürfte bei der Blamage der Vorwoche in Bremen (0:2 bei Werder II) dabei gewesen sein und zurecht auf Wiedergutmachung gehofft haben.

Im Spitzenspiel beim Spitzenreiter SC Paderborn gelang das zumindest gemäß der Forderung. Die Düsseldorfer erkämpften sich ein 0:0, das aber letztlich viele Fragen offen ließ. Zumindest dürfte damit der große Katzenjammer bei der Weihnachtsfeier am Samstagabend in den Rheinterrassen vermieden worden sein. Es bleibt allerdings bei einem klaren Rückstand auf die Aufstiegsplätze zur zweiten Bundesliga.

Wenigstens hatten die Spieler des Tabellenvierten von Beginn an erkennen lassen, dass sie sich nach drei Spielen ohne Sieg in Serie nicht noch eine Pleite vor der abendlichen Weihnachtsfeier erlauben wollten. Angeführt von Dampfmacher Andreas Lambertz, der nach einem Pass von Ranisav Jovanovic aus 16 Metern das Außennetz traf (9.), drei Minuten später Enis Alushi den Ball abluchste und freistehend im Strafraum an Torwart Kasper Jensen scheiterte.

Auf der anderen Seite hätte der Herbstmeister vor 13 136 Zuschauern die Gäste aber auch schon kalt erwischen können: Doch den 18-Meter-Freistoß von Björn Lindemann über die Mauer boxte Torwart Michael Melka aus dem Torwinkel (5.). Die Fortunen attackierten früh und kämpften sich immer wieder beherzt zum gegnerischen Tor vor.

Weil Paderborn außer eigenem Einsatz mit spielerischen Mitteln dagegenhielt, entwickelte sich eine abwechslungsreiche Begegnung in der ersten halben Stunde, die aber bis zur Halbzeit an Rasse und Klasse verlor. So war der Schuss von Paderborns Kumbela über das Tor die einzige Ausnahme, die von den ansonsten sattelfest wirkenden Abwehrreihen nach der gefälligen Anfangsphase gestattet wurde.

Und mit dem 0:0 hatten die Fortuna-Fans zumindest so viel Kampf gesehen, dass sie ihre Mannschaft mit Applaus in die Pause verabschiedeten. Nach dem Wechsel lief es ähnlich: Fortuna kämpfte, Paderborn spielte. Die großen Torszenen gab es nicht, dafür viele kleine Aufreger und Foul-Pfiffe durch den sicher pfeifenden Schiedsrichter Karl Valentin aus Taufkirchen.

So entstand die Chance für den eingewechselten Sebastian Heidinger, dem Karsten Fischer in letzter Sekunde den Ball vom Fuß spitzelte (79.) eher aus einem Zufall. Eine Minute später schoss Frank Löning aus der Drehung über das Tor. So gerecht diese Gelegenheiten in der zweiten Hälfte verteilt waren, so gerecht war letztlich auch die torlose Punkteteilung in einer Begegnung, die den Stempel "Spitzenspiel" kaum verdient hatte.

SC Paderborn: Jensen ­ Krecidlo, Mohr, Wachsmuth, Schuppan ­ Krösche ­ Wemmer (76. Güvenisik), Alushi (66. Fischer), Lindemann ­ Löning, Kumbela

Fortuna Düsseldorf: Melka ­ Halet (76. Heidinger), Palikuca, Langeneke, Hergesell ­ Sieger ­ Cebe, Lambertz, Caillas ­ Jovanovic, Kastrati (64. Kadah)

Schiedsrichter: Valentin (Taufkirchen)

Zuschauer:
13 136

Gelbe Karten:
Lindemann, Krösche / Jovanovic, Kastrati, Cebe

Beste Spieler:
Krösche, Lindemann / Lambertz, Palikuca

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