Die neue Fortuna-Qualität

Düsseldorf besiegt den FSVFrankfurt 4:1 und entdeckt neue Seiten an sich.

Düsseldorf. Man muss ja nur mal am Boden liegen, um beeindruckend wiederaufstehen zu können.

Fortuna Düsseldorf hat das am Sonntag vorbildlich verwirklicht, lag vor 19 100 ziemlich entsetzten Zuschauern in der heimischen Arena gegen das Zweitliga-Schlusslicht FSV Frankfurt zur Pause mit 0:1 hinten - und drehte das Spiel danach in einen 4:1-Sieg, den man so lange nicht erwarten konnte.

Hernach sprach Düsseldorfs Trainer Norbert Meier von einer neuen Qualität. "Wir sind in der 3. Liga und in der Regionalliga nach Rückständen fast nie zurückgekommen. Dass uns das heute gelungen ist, ist gut", sagte Meier, verbarg aber auch nicht, dass er lange unzufrieden war.

Recht hatte er: Schlusslicht Frankfurt beendete durch den Kopfball von Matias Esteban Cenci (35.) eine 527-minütige, torlose Phase - mitten hinein in ein emotionslos geführtes Spiel, in dem die Gäste kämpferisch ihre Ordnung verteidigten und die Düsseldorfer zu gelassen darauf reagierten - aber nie agierten. "Da fehlte die Leidenschaft", sagte Meier.

Die Spitzen Ranisav Jovanovic und Martin Harnik konnten sich nicht durchsetzen, aus dem Mittelfeld, in dem Marco Christ zum ersten Mal nach langer Verletzungspause wieder von Beginn an Regie führte, kamen lange zu wenig Impulse.

Das alles änderte sich, als Harnik seine erste Chance nutzte: Auf den Pass des agilen Olivier Caillas traf der Österreicher zum Ausgleich.

Fortan spielte Fortuna mit Leidenschaft und Tempo. "Es wurde in der Pause lauter, und das war angebracht", sagte Harnik, Lambertz sprach von einem Schwur der Fortunen, das Spiel zu drehen: "Dafür mussten wir einfach mehr tun." Und ein bisschen spielte Fortuna auch mit Schiedsrichter Thorsten Schriever, der die Gastgeber mit einem unberechtigten Elfmeter auf die Siegerstraße schubste.

Olivier Caillas war bei einer Grätsche von Oualid Mokhtari hochgesprungen, umgefallen und sofort wieder aufgestanden - Schrievers Pfiff überraschte alle. "Da war er der Meinung, dass er der Fortuna helfen muss", ärgerte sich Frankfurts neuer Trainer Hans-Jürgen Boysen später.

Dessen erste Niederlage im ersten Spiel fiel nach Langenekes Elfmetertor zum 2:1 sogar noch deftiger aus: Jovanovic traf mit einem herrlichen Fernschuss zum 3:1 (77.), Christ mit dem zweiten - diesmal berechtigten - Foulelfmeter zum 4:1. Alexander Klitzpera hatte Jovanovic am Trikot zu Boden gezogen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort