Die Analyse nach dem Derby: Der kleine, feine Unterschied

Die Elf von Oliver Reck macht mehr Fehler als der Gegner und verliert trotz guter Leistung.

Düsseldorf. Der Unterschied zwischen dem Spitzenreiter der 2. Fußball-Bundesliga und Fortuna Düsseldorf war nicht so groß, wie es Pessimisten vor dem Spiel befürchtet hatten. Vor allem die zweite Hälfte zeigte, dass die Mannschaft von Oliver Reck gut mithalten konnte. Dass die 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln dennoch verdient war, daran bestand nach den gezeigten Leistungen kein Zweifel.

„Wir haben dem Gegner zu viele Chancen ermöglicht“, sagte Erwin Hoffer, der mit dem 1:2 per Kopfballtor das Signal für die Aufholjagd nach der Pause gegeben hatte. „Das ist natürlich auch eine Frage der Qualität“, sagte Oliver Reck. Fortunas Interimstrainer hatte ebenso wie die Zuschauer in der ausverkauften Arena gesehen, dass Offensivspieler wie Anthony Ujah und Patrick Helmes den Unterschied ausmachten. Und wenn dann ein Abwehrspieler wie Stelios Malezas einen schwarzen Tag erwischt und auch Kapitän Oliver Fink nicht in der Lage war, sich in der Defensive vor der Abwehr zu behaupten, dann kann ein Spieler von der Qualität eines Daniel Halfar ungestört seine spielerische Klasse ausspielen und seine Stürmer in erfolgversprechende Situationen bringen.

Nach dem 0:2-Rückstand war zur Pause Schlimmeres zu befürchten, gerade weil der Tabellenführer in dieser Saison noch nie mehr als einen Gegentreffer in einem Spiel kassiert hatte. Oliver Recks Schachzug, einen offensiven Mittelfeldspieler in Eren Taskin zu bringen, ging auf, weil die Gäste plötzlich mehr unter Druck gerieten und ebenfalls Fehler machten.

Das 2:2 war die Belohnung dieser verstärkten Bemühungen, da auch der „richtige“ Spieler den Ausgleich erzielte. Charly Benschop schoss seinen Freistoß flach unter der Mauer hindurch zum 2:2 ins Tor. Der Niederländer war ein Vorbild an Einsatz, sowohl in der Defensive als auch im Spiel nach vorne. Nach dem Ausgleich machte die Mannschaft allerdings eher ein Schritt zurück, als weiterhin Druck auf den Gegner auszuüben.

„Wir wollten die Kölner nicht zu Kontern einladen und unsere Ordnung verlieren“, sagte Fortunas Trainer, der mit ansehen musste, dass ein Fehler von Malezas, der sich nach einem Pass von Halfar auf Ujah auf dem falschen Fuß erwischen ließ, die erneute Führung der Kölner einleitete.

Trotz der großartigen Unterstützung der Fans waren die Gastgeber nicht mehr in der Lage, erneut zurückzukommen. Als Martin Latka seine Kopfballchance nach einer Ecke (84.) nicht nutzen konnte, war das Spiel gelaufen und die Enttäuschung perfekt. Aber das leidenschaftliche Engagement konnte den Spielern über die gesamten 90 Minuten nicht abgesprochen werden.

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