Derby-Trend: Alles spricht für Gladbach

Stärken und Schwächen der rheinischen Kontrahenten vor dem brisanten Pokal-Duell in Düsseldorf.

Düsseldorf/Mönchengladbach. Ungleicher könnten die Voraussetzungen kaum sein: Fortuna Düsseldorf geht mit dem Rucksack von drei Niederlagen in Serie in das Derby der 2. Runde des DFB-Pokals am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) gegen Borussia Mönchengladbach. Die Gäste haben mit zuletzt zwei Siegen zumindest die Ergebniskrise der vergangenen Wochen erfolgreich bekämpft.

Das größte Plus für die Düsseldorfer werden die rund 40 000 Fortuna-Fans unter den 54 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena sein. „Jetzt geht es doch erst richtig los“, sagt Norbert Meier zu der schweren, aber nicht unlösbaren Aufgabe. „Die Mannschaft wird sehr motiviert sein und die Zuschauer hinter sich bringen“, sagt Fortunas Trainer. Unterschätzte Außenseiter sehen gerade im Pokal oft besser aus — selbst nach zuletzt neun Gegentoren in der Liga: 0:5 gegen die Bayern, 1:4 gegen Wolfsburg. Dann, wenn sich jeder auf seine Stärken und den unerlässlichen Teamgeist besinnt.

Abwehrspieler Stelios Malezas ist immer noch nicht fit, sein Faserriss nicht ausgeheilt. Das Fehlen des Griechen ist Fortunas größtes Problem — neun Gegentore sind kein Zufall. Außerdem haben die Düsseldorfer in fünf Liga-Heimspielen immer noch keinen Sieg gelandet.

Zwei Siege in Folge gegen Olympique Marseille in der Europa League (2:0) und bei Hannover 96 (3:2) sind ein psychologisches Plus. „Das macht uns aber nicht übermütig. Wir haben keinen Grund, Fortuna zu unterschätzen“, sagt Trainer Lucien Favre. Der Schweizer scheint die lange gesuchte Mischung zwischen Defensive und Offensive gefunden zu haben. Durch die Knieverletzung von Stürmer Luuk de Jong, der bis Weihnachten ausfallen wird, muss Favre nun in der Spitze eine neue Lösung finden — mit den Kandidaten Mike Hanke, Igor de Camargo und Peniel Mlapa. Gladbach bleibt damit wenig ausrechenbar, da Favre auch aufgrund der Anzahl der Spiele seine Stoßstürmer öfter wechseln wird.

Die Siege gegen Marseille und Hannover gründen nicht auf spielerischer Klasse. Die Tore fielen zumeist nach Standardsituationen — ein Elfmeter, zwei Freistöße und ein Eckball. Ohne Standards geht wenig Gefahr von Gladbachs Offensive aus, in der allein Juan Arango wirkliche Torgefahr entwickelt.

“ Fortuna — Mönchengladbach Mittwoch, 20.30 Uhr/ARD

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