Fortuna Düsseldorf Der Trainer ist stolz auf sein Team

Eine starke Defensiv-Leistung und die gute Spielkontrolle führen zum Sieg auf St. Pauli.

Fortuna Düsseldorf: Der Trainer ist stolz auf sein Team
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Friedhelm Funkel hatte zwei Seelen in seiner Brust. Einerseits hatte er großes Mitgefühl für seinen Trainerkollegen Ewald Lienen, der mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft alles gegeben hatte. Und andererseits war Fortunas Trainer nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg seiner Spieler auf St. Pauli sehr erleichtert, dass seine personellen Entscheidungen aufgegangen waren. Da freute sich der Trainerfuchs aber auch darüber, dass die Spieler, die nach Verletzungs-Pausen wieder in die Mannschaft zurückgekehrt sind, nicht nur gut durchgehalten haben, sondern auch das Spiel prägten. Das galt für Oliver Fink genau so wie für Marcel Sobottka. Aber auch die zuletzt gesperrten Kaan Ayhan und Axel Bellinghausen zeigten, wie wichtig sie für dieses Team sind.

„Wir haben mit Glück und Geschick verteidigt und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieses Spiels“, sagte Funkel, der seiner Mannschaft ein großes Kompliment machte. „Nach der 0:3-Niederlage gegen Dresden war es sehr wichtig, in Hamburg zu punkten.“ Auf diese geschlossene Mannschaftsleistung sei der Trainer der Fortuna sehr stolz. Das ist auch Kevin Akpoguma, der als bester Fortune in Hamburg noch einen weiteren Aspekt des Erfolges ansprach: „Das ist ja wie ein Traum, da oben in der Tabelle zu stehen. Aber viel wichtiger ist es, dass wir Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe für uns entscheiden können.“ Fortuna ist Fünfter mit zwei Punkten Rückstand auf Relegationsrang drei. Das gebe eine neue Portion Sicherheit gegen Gegner wie Hannover und Nürnberg in den nächsten Spielen, in denen Siege ebenfalls nicht selbstverständlich sind.

Die Spieler haben verinnerlicht, dass Bescheidenheit und nicht Größenwahn angesagt ist. So bremste Axel Bellinghausen auch direkt wieder diejenigen, die jetzt auf einen möglichen Aufstiegsplatz schielen. „Für uns geht es nur darum, wie viel Vorsprung wir nach unten haben. Wir wissen, woher wir kommen, und tun gut daran, bescheiden zu bleiben“, sagte der Routinier, der in Hamburg mit einer Konterchance knapp scheiterte. „Wir hatten in der letzten Saison einen Ritt auf der Rasierklinge — das brauchen wir nicht noch einmal. Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg, den wir unbeirrt weitergehen sollten.“

Friedhelm Funkel hatte in Hamburg mit seiner Aufstellung Gegner und Fans überrascht. Da Alex Madlung wegen Rückenproblemen nicht im Kader stand, wollte der Trainer in Robin Bormuth noch eine Defensiv-Alternative auf der Bank haben und beorderte Kaan Ayhan in die Innenverteidigung. Doch Funkel ging noch weiteres Risiko, indem er die Viererkette auch außen veränderte. Ein weiterer Schachzug, der aufging. Julian Koch machte seine Sache als Rechtsverteidiger ordentlich. Julian Schauerte rückte nach vorne, spielte aber keinen reinen Rechtsaußen, wie es vielleicht Ihlas Bebou auf dieser Position getan hätte. Der 22-Jährige saß erst nur auf der Bank, auch weil er relativ spät von der Nationalmannschaft Togos zurückgekehrt war. Und offensichtlich hatte Funkel ihn zuletzt auch nicht so gut gesehen, wie er von der Öffentlichkeit gefeiert worden war.

Julian Schauerte war am entscheidenden Treffer beteiligt. Obwohl er das Tor nicht selbst erzielte, hatte der 28-Jährige mit seinem Einsatz großen Anteil daran. Das war fast so, als hätte es der Trainer schon vorher gewusst, dass Schauerte nur mal offensiver aufgeboten werden müsse.

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