Fortuna Düsseldorf Demirbay — Held und Antiheld

Fortunas zweifacher Torschütze von Frankfurt hat sich nach der Beleidigung der Schiedsrichterin offiziell entschuldigt.

Kerem Demirbay hat sich bei Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus für den frauenfeindlichen Spruch nach seinem Platzverweis am Wochenende entschuldigt.

Kerem Demirbay hat sich bei Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus für den frauenfeindlichen Spruch nach seinem Platzverweis am Wochenende entschuldigt.

Foto: Marius Becker

Düsseldorf. Kerem Demirbay war beim wichtigen 2:1-Sieg der Fortuna beim FSV Frankfurt so etwas wie Held und Antiheld in einer Person. Zunächst ebnete der 22-Jährige mit seinen beiden Toren den Weg zum ersten Auswärtserfolg der Saison, dann flog die HSV-Leihgabe mit der Gelb-Roten Karte vom Platz.

Und als wäre der Mittelfeldspieler der Fortuna nicht schon genug damit gestraft, dass er am Montag im wichtigen Heimspiel gegen Braunschweig zuschauen muss, droht nun weiterer Ärger. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ermittelt wegen einer unsportlichen Äußerung gegen Demirbay.

Grund ist eine Aussage gegenüber Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die zur Ampelkarte führte. „Ich finde, Frauen haben im Männerfußball nichts zu suchen“, soll Demirbay laut der „Bild“-Zeitung gesagt haben. Von Vereinsseite wurde dieser Wortlaut am Dienstag auf Nachfrage nicht bestätigt. Der Matchwinner von Frankfurt hat sich für seinen Fehler bereits entschuldigt.

„Mir tut es extrem leid, was ich zu Frau Steinhaus gesagt habe. Diesen Satz hätte ich niemals sagen dürfen, denn es entspricht auch nicht meinem Frauenbild. Ich war am Sonntag sehr emotional, weil das Spiel super wichtig für uns als Mannschaft war. Ich habe überreagiert und hatte meine Emotionen einfach nicht im Griff“, schrieb Demirbay auf seiner Facebook-Seite. „Ich habe mich persönlich bei Frau Steinhaus entschuldigt und bin sehr froh, dass sie meine Entschuldigung angenommen hat.“

Auch Sportdirektor Rachid Azzouzi entschuldigte sich im Namen des Vereins bei der 36 Jahre alten Unparteiischen. „Wir tolerieren als Verein solche verbalen Entgleisungen nicht. Kerem ist ein junger Spieler, der in einem hochemotionalen Spiel einen Fehler begangen hat. Er hat daraus seine Lehren gezogen“, sagte Azzouzi. Die Geldstrafe von Seiten Fortunas, die wohl um die 10 000 Euro liegen dürfte, hat Demirbay nach Vereinsangaben akzeptiert.

Doch durch den DFB könnte es im Nachgang noch eine längere Sperre geben. „Wir hoffen natürlich, dass dies nicht der Fall ist“, sagte Fortuna-Sprecher Kai Niemann am Dienstag. „Für uns ist das Thema nach den Entschuldigungen von Kerem und Rachid Azzouzi erledigt.“

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