Fortuna Düsseldorf Das Warten auf Siege und Verstärkung

Doch Fortunas Trainer Frank Kramer sagt, dass er die richtigen Spieler für sein System zur Verfügung hat.

Fortuna Düsseldorf: Das Warten auf Siege und Verstärkung
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Frank Kramer sind die bisherigen Enttäuschungen der gerade angelaufenen Saison nicht anzumerken. „Ich bin da total frustresistent. Solange ich sehe, dass die Jungs richtig arbeiten und sich für Mannschaft und Club zerreißen, ist alles in Ordnung“, sagt Fortunas Cheftrainer.

„Das ist unsere Arbeitsgrundlage. Man merkt es mir hoffentlich an, bei mir gibt es den gleichen Enthusiasmus wie immer. So ist Fußball, und das ist ein geiles Spiel.“ Jetzt müsse man nur noch dahinkommen, kontinuierlich zu punkten. „Da wir vor der Saison gesagt haben, dass es vor allem auf die Art und Weise ankommt, wie die Mannschaft auftritt, kann man ihr nicht wirklich was vorwerfen“, sagt Kramer. Allenfalls, dass sie sich nicht für den Aufwand belohnt. „Natürlich wollen wir jetzt alle unbedingt weiter punkten“, schiebt Kramer hinterher.

So hat das Trainerteam auch die Übungen in den Einheiten ein wenig angepasst. Am Dienstag standen vor allem im taktischen Bereich Kombinations- und Torabschlussübungen im Mittelpunkt des Vormittagsprogramms. „Wir versuchen, den Umgang mit diesen Situationen besser einzuschleifen. Und was man oft genug übt, wird auch irgendwann Früchte tragen“, sagt Fortunas Cheftrainer. „Da bin ich mir ganz sicher.“

Noch ist aber offensichtlich, dass Kramer immer wieder eingreift, weil nicht alles funktioniert. „Zu oft ist mir das nicht präzise genug“, meint er. Dennoch hofft er auf Fortschritte. „Jeder einzelne Pass, jedes Freilaufen ist wichtig. Und da, wo es am engsten ist und wo die meisten Zweikämpfe stattfinden, dort müssen wir die richtigen Lösungen finden.“

Wobei im taktischen Bereich noch nicht alle Lösungen gepasst haben. Das System mit den zwei Sechsern aus dem jüngsten Spiel ist für Frank Kramer auch nicht der Weisheit letzter Schluss. „Gegen Heidenheim hatten wir das Gefühl, dass es passt. Gegen Freiburg werden wir schauen, was für diesen Gegner am besten ist“, sagt Kramer. Ein Patentrezept gebe es nicht. Aber harte Arbeit und Stellschrauben, an denen man in die richtige Richtung drehen muss.

Dass immer mehr (Fach-)Leute nach Verstärkungen vor allem für die Offensive rufen, ist dem Trainer nicht verborgen geblieben. „Doch ich habe für meine Ideen schon das richtige Personal“, sagt er. „Für den einen Ansatz haben wir uns relativ viele Chancen herausgespielt, mit dem anderen Ansatz haben wir wenig zugelassen.“ Doch nur darauf vertrauen, dass es irgendwann laufen wird, will wohl auch Fortunas Cheftrainer nicht. „Ein Spieler von einer richtig guten Qualität wird jedem Verein helfen. Das ist bei uns nicht anders“, sagt Kramer. Man habe ja erst Mitte August und noch zwei Wochen Zeit. Das Ganze komme jetzt erst langsam ins Rollen. „Wenn dann mal die ersten Domino-Steine fallen, geht es richtig los.“

Doch für Kramer ist das nicht nur eine Einbahnstraße. „Man muss als Verein auch präpariert sein, wenn jetzt einer unserer Spieler ein Riesenangebot bekommt und das unbedingt machen will.“ Ob er damit eine Offerte für Ihlas Bebou meint, der über seinen Berater die Möglichkeit ins Spiel brachte, bei weiterer Nichtberücksichtigung den Verein verlassen zu wollen, ließ Kramer offen. Er erklärte jedenfalls, keinen Spieler wegschicken zu wollen.

„Von meiner Seite gibt es keinen Spieler, von dem ich sagen würde, dass er nicht mehr gebraucht werde.“ Er könne allerdings nicht allen Spielern hinter die Stirn schauen. Unzufriedene Spieler wird es im Kader geben. Das sind die Profis, die bislang vergeblich auf ihre Chance gewartet haben. Kramer gibt ihnen aber das Vertrauen, dass auch sie noch gebraucht werden. „Aber da sind eben zwei Seiten. Auch der Spieler kann das Gefühl haben, woanders besser zurechtzukommen“, sagt Kramer.

Ein möglicher Abgang von Ihlas Bebou wäre auch ein schlechtes Zeichen in Richtung Jugendabteilung. Seit langer Zeit hat die Fortuna wieder ein vielversprechendes Eigengewächs, und er sollte seine Chance bekommen. Bislang hat er bei den Profis und auch in der Zweiten meist für frischen Wind gesorgt.

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