Fortuna Düsseldorf Christian Strohdiek: „Fortuna ist eine Herausforderung“

Der 27-Jährige möchte den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.

Langeoog. Eigentlich war Fortunas Verpflichtung von Christian Strohdiek eine Überraschung. Vor allem, weil zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch gar nicht feststand, dass der SC Paderborn absteigen würde. „Für mich ist die Fortuna nach 15 Jahren beim SC Paderborn eine neue Herausforderung“, sagt der 27 Jahre alte Innenverteidiger. Da passte es zudem nicht ganz zufällig, dass seine Freundin auch einmal aus Paderborn raus wollte. „Ja, Düsseldorf ist schon etwas anderes als meine Heimat in Ostwestfalen. Für mich ist es der nächste Schritt, mich bei einem so großen Verein zu beweisen.“

Strohdiek ist zuversichtlich, dass es kein Nachteil sei, gleich drei neue Innenverteidiger zu verpflichten. „Natürlich müssen wir uns einspielen, aber dazu haben wir ja auch genügend Zeit“, meint der athletische Abwehrspieler. „Wenn die Abstimmung schnell klappt, muss sich da keiner in seinem Spiel umstellen.“ Den größten Druck mache er sich ohnehin selbst, weil er nicht gut verlieren könne.

Insel-Trainingslager: Fortuna schuftet auf Langeoog für die neue Saison
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Strohdiek bezeichnet sich selbst als zweikampfstarken Spieler, der darüber hinaus eine gute Spieleröffnung habe. „Doch das müssen andere beurteilen. Wichtig ist, dass ich mich in Düsseldorf spielerisch und persönlich weiterentwickele“, sagt Strohdiek, der gewisse Schwächen noch bei seinem Offensivkopfball mit einem bescheidenen Lächeln einräumt. „Aber ich will auch mit der Mannschaft Erfolg haben. Das ist viel wichtiger.“

Ein weiteres Ziel ist es für den Ostwestfalen, in die Bundesliga zurückzukehren. „Wer da einmal gespielt hat, möchte gerne dorthin zurück. Und es wäre schön, wenn wir das schnell mit der Fortuna schaffen würden.“

Doch so weit möchte der „wuchtige Abwehrspieler“, wie ihn der Trainer bezeichnet, eigentlich noch gar nicht nach vorne schauen. „Ich bin immer gut damit gefahren, nur auf das nächste Spiel zu schauen, um mich darauf auch ganz konzentrieren zu können“, sagt Strohdiek.

An die vorherige Saison sollte niemand mehr denken. Manchmal ist es einfach gut, nur Fußball zu spielen und sich keine Gedanken zu machen, was man alles erreichen könnte und wie es in einer anderen Liga zugeht. „In Paderborn hatten wir auch keine Ahnung, wie es in der Bundesliga abgeht und haben den Aufstieg trotzdem geschafft. Das ist uns nur gelungen, weil wir eine Mannschaft waren.“ Diese Erfahrung möchte Strohdiek gerne seinen Mitspielern mitgeben. „Mit Zusammenhalt und einem Plan kannst du unglaublich viel schaffen.“

Mit der Umstellung auf den Kontakt mit einer anderen Wesensart wird Fortunas neuer Abwehrrecke keine Probleme haben. „In Ostwestfalen sind die Menschen etwas zurückhaltender, hier wird man etwas offener empfangen. Man ist im Rheinland den Tick lockerer“, sagt Strohdiek. „Wenn man in Ostwestfalen beim Waldlauf einem Spaziergänger ,Guten Tag’ sagt, wird man schon schief angeschaut.“ Eigentlich sei er auch kein typischer Ostwestfale, „obwohl ich so stur sein kann wie mein Vater“.

Die Familie ist ihm sehr wichtig, und er wird auch immer wieder gerne nach Paderborn zurückehren. Trotzdem scheint es für Christian Strohdiek und seine Freundin schnell zu gehen mit der Umgewöhnung. „Wir waren auch schon ein- oder zweimal shoppen in Düsseldorf“, sagt er mit einem Lächeln.

Das Lachen war ihm am Nachmittag, wenige Stunden nach unserem Gespräch, wieder abhandengekommen. Denn das gestrige Training hatte es in sich. Die Zweikampf-Übung mit Gegenspieler Michael Liendl dauerte fast 20 Minuten, und auch Strohdiek, der extra auf seinen Urlaub verzichtet hatte, um sich entsprechend vorzubereiten, kam richtig ins Schwitzen. Trotzdem glaubt er, genau da richtig zu sein, wo er sich im Augenblick befindet. Bei einem großen Verein mit großen Ambitionen.

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