Büskens: Der Trainer ist der große Hoffnungsträger

Mike Büskens wird von großen Erwartungen begleitet. Druck empfindet der 45-Jährige nicht.

Düsseldorf. Mike Büskens ist eher ein Kumpeltyp als ein strenger Oberlehrer im Trainingsanzug. Aber Mike Büskens ist auch ein Profi, der von seinen Spielern das erwartet, was er selbst vorlebt. Mit Akribie bereitet der 45 Jahre alte Trainer sein Programm vor und ist meist der Erste auf dem Trainingsgelände. Wer bei ihm mitzieht, hat gute Karten. „Keiner darf sich über den anderen stellen, dann funktioniert unser System“, sagt Büskens, der ein harmonisches Team formen möchte. „Warum haben die Bayern drei Titel gewonnen?

Weil alle ihr Ego zurückgestellt haben“, erklärt Fortunas neuer Cheftrainer, der weiter fragt, ob das in München ein weiteres Jahr gut geht? „Rafinha zum Beispiel hat nur zehn oder 15-Mal gespielt, das kann er natürlich so sehen. Aber er kann auch sagen: Ich bin Deutscher Meister, Pokalsieger und Champions-League-Sieger geworden. Und wenn die Bayern das hinkriegen, dann müssen wir das bei der Fortuna auch hinkriegen.“

Teamgeist, Rücksichtnahme und Respekt sind die Säulen, auf denen Mike Büskens seine Arbeit aufbaut. Hinzu kommt ein großes Pfund: seine große (internationale) Erfahrung als Spieler und Trainer. Dass man automatisch Vorteile als Trainer hätte, wenn man selbst Profi war, glaubt Büskens nicht unbedingt. „Es kommt darauf an, was man daraus macht“, sagt der 45-Jährige.

Die Spieler lauschen schon fast zu ehrfürchtig seinen Worten. Und der Trainer spricht viel mit seinen Spielern, fragt auch seine Führungskräfte nach deren Meinung. Harte Arbeit und keine großen Sprüche — das ist sein Motto. Büskens möchte Erfolge, will sie aber nicht geschenkt. Und wenn es nicht läuft, leidet er mehr, als es manchmal gut ist.

„Um so wichtiger ist es dann, wenn man von seiner Familie aufgefangen wird.“ Das bedeutete Büskens so viel, dass seine Frau und seine Kinder oft genug auch die Spiel seiner damaligen Mannschaft in Fürth an Ort und Stelle geschaut haben. Jetzt ist es einfacher, auch wenn es keine 8,5 Kilometer wie damals vom Wohnort zur Arena Auf Schalke mehr sind. Aber den Weg vom Wohnort Gelsenkirchen nach Düsseldorf sind ein kleines Übel für das Vergnügen, bei einem seiner beiden Vereine arbeiten zu dürfen.

Sein Herz ist geteilt — blau-weiß für Schalke und rot-weiß für Fortuna. Dort hat er seine größten Erfolge gefeiert (bis heute), hier ist er groß geworden und hat die Chance bekommen, Profi zu werden. „Ich gehe mit Freude zur Arbeit, der Druck kommt irgendwann von ganz allein. Die Freude hat uns zum Fußball gebracht, und die Freude darf man nicht verlieren, nur weil man Profi ist“, sagt Mike Büskens, der den Aufstieg nicht verspricht, aber sagt, dass die Mannschaft und er dafür alles geben werden.

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