Berlin bleibt in Büskens Hinterkopf

Fortunas Trainer wird seine Lehren aus der erschütternden 1:2-Niederlage bei Union Berlin ziehen.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf sucht nach dem 1:2 bei Union Berlin und der dort gezeigten enttäuschenden Leistung die Rückkehr auf den Erfolgsweg. Warum das nicht so leicht ist und einige Fans bereits daran zweifeln, dass das Saisonziel erreicht wird, beschreiben wir in der folgenden Analyse.

War die Leistung in Berlin nur eine Ausnahmeerscheinung?

Die Mannschaft hat ein deutlich höheres Potenzial. In Berlin waren aber einzelne Spieler wie Mathis Bolly, Andreas Lambertz oder Dustin Bomheuer weit von ihrer Bestform entfernt. Dazu kommt: Die Einstellung der Mannschaft stimmte lange nicht. Dass die Fortuna mit ihrer Begeisterungsfähigkeit Berge versetzen kann, hat sie oft genug bewiesen. Und sie kann aus den Ereignissen von Berlin lernen.

Hat der Trainer die Mannschaft falsch ein- und aufgestellt?

Dass Bolly nicht am Spiel teilnehmen wollte, oder andere einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten, konnte der Trainer nicht wissen. Vor dem besonderen Engagement des Gegners hatte Büskens sicherlich gewarnt. Aber man hatte das Gefühl, dass dies auf taube Ohren gestoßen ist. Dass Stefan Reisinger seinen Einsatz im Nachhinein als alternativlos hingestellt hat, Oliver Fink mit seiner Leistung bewiesen hat, dass er Ansprüche stellen kann, und Giannis Gianniotas ein Spiel beleben kann, sind Dinge, die der Trainer für die kommenden Spiele im Hinterkopf haben sollte.

Was hat die Mannschaft in Berlin falsch gemacht?

Kaum einer war bereit, dem Mitspieler zu helfen. Wer den Ball hatte, war der Dumme. Alle haben sich versteckt, weil keiner Verantwortung übernehmen wollte oder so sehr mit der eigenen Leistung haderte, dass er kein Selbstvertrauen hatte. Fehlabspiele, Verzweiflungspässe und weite Schläge ins Niemandsland waren die Folge. In den Zweikämpfen kamen die Fortunen zu häufig zu spät.

Sind Zweifel an den Fähigkeiten des Trainers angebracht?

Nein. Mike Büskens ist nicht angetreten, um nach vier Spieltagen Tabellenführer mit der Fortuna zu sein. Er und der Vorstand haben im Vorfeld der Saison um Geduld gebeten. Büskens möchte der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben. Dafür benötigt er Zeit. Dass das Team mit mangelhafter Einstellung in Berlin auftrat, ist zunächst einmal nicht dem Trainer anzulasten. Es wird für die Spieler Folgen haben. Erst wenn sich so etwas wiederholen sollte, muss man fragen, was zwischen Trainer und Mannschaft nicht stimmt.

Ist der Aufstiegszug bereits ohne die Fortuna abgefahren?

Beim Blick auf den Spielplan zeigt sich, dass es das Startprogramm in sich hat. Andererseits sind noch 30 Spiele offen. Das Rennen hat gerade erst begonnen. Mit einem langem Atem kann Fortuna aufsteigen oder zumindest oben mitspielen. Wer jetzt Abstiegsgefahr befürchtet, sollte sich den Kader im Vergleich zum Aufstiegsjahr noch einmal ansehen. Dann wird schnell klar: Fortuna wird sich zügig nach oben absetzen können.

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