„Uns fehlt die Gier auf Tore“

Trainer Norbert Meier hat bei Fortunas 0:3 in Paderborn nur eine gute erste Hälfte gesehen.

Paderborn. Norbert Meier musste unwillkürlich nicken. Sein Kollege, Paderborns Trainer André Schubert, hat etwas gesagt, was bei der Fortuna alle fühlen: "Man hat euch das bestimmt schon oft erzählt.

Ihr gehört nicht dahin und kommt wieder aus dem Keller raus", sagte Schubert nach dem 3:0-Sieg seiner Mannschaft in Richtung Meier. "Aber entscheidend sind eben die Punkte." Deshalb musste Düsseldorfs Trainer dem Gastgeber auch artig zu einem verdienten Sieg gratulieren, der allenfalls etwas zu hoch ausgefallen war.

Dabei hatte bis zur Pause alles anders ausgesehen. Die Fortuna war selbstbewusst und dominant in den ersten 45 Minuten aufgetreten. Im Stile einer Spitzenmannschaft wurde der Gegner beschäftigt und unter Druck gesetzt. Diese Entschlossenheit und der Biss, der die Gäste bei der Deckungsarbeit und bei der Balleroberung auszeichnete, fehlte allerdings vor dem gegnerischen Tor.

Zwar überzeugte Thomas Bröker mit großer Lauf- und Kampfbereitschaft, aber wirkliche Torgefahr ging weder von ihm noch von seinem insgesamt enttäuschenden Sturmpartner Ranisav Jovanovic aus.

"In dieser Phase haben wir den Grundstein für den Sieg des Gegners gelegt", erklärte Norbert Meier. "In der Offensive hat uns die letzte Entschlossenheit und die nötige Gier gefehlt." Als dann der Gegner kämpferisch erheblich zulegte und die erste Ecke nutzte, um die bis dahin sattelfeste Fortuna-Abwehr in Verlegenheit zu bringen, war es um die Herrlichkeit der Düsseldorfer geschehen - wie so oft in dieser Saison.

Das 0:1 nach einer knappen Stunde legte die Schwächen offen, die sofort nach einem Rückstand bei der Fortuna immer wieder in dieser Saison auftreten. Das gute und überzeugende Aufbauspiel fand plötzlich nicht mehr statt. Die wenigen nennenswerten Gelegenheiten, die die Mannschaft noch bis zum Abpfiff hatte, kamen mehr durch Zufall zustande.

Die Erkenntnis von Michael Melka, dass "man für guten Fußball nicht belohnt wird", konnte sein Trainer nur untermauern. "Mir wäre es lieber gewesen, es wäre die ganze Zeit zwischen zwei gleichwertigen Gegnern hin und her gegangen. So wäre die Aufmerksamkeit geschärft gewesen", sagte Meier. Die Fortuna hatte lange gut gespielt, einmal nicht aufgepasst und dann den Kopf verloren. Da helfen auch Komplimente des Gegners nicht weiter.

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