4:1 in Darmstadt: Eiskalter Finne Pohjanpalo

Das Team von Oliver Reck nutzt die Fehler des Gegners. 20-Jähriger trifft dabei dreimal.

4:1 in Darmstadt: Eiskalter Finne Pohjanpalo
Foto: Christof Wolff

Darmstadt. Joel Pohjanpalo sagte es mit einem Lächeln. Aber Fortunas Dreifach-Torschütze meinte es ziemlich ernst, wie die sehr deftige Wortwahl zeigte. „Ich habe mich maßlos geärgert“, sagte Pohjanpalo, jugendfrei übersetzt. Wie bitte? Nach drei Toren in der 2. Fußball-Bundesliga, nach einem 4:1 seines Teams am Böllenfalltorstadion? Pohjanpalo meinte die verpasste Gelegenheit zum „Hattrick“, also drei Toren am Stück in einer Hälfte.

4:1 in Darmstadt: Eiskalter Finne Pohjanpalo
Foto: Christof Wolff

Geschehen kurz vor dem Pausenpfiff in Darmstadt, als er zwischen zwei Gegenspielern frei zum Schuss kam und nicht traf. „Das hat mich in der Pause ordentlich gewurmt. Bei aller Freude über meine zwei Tore vorher.“

Fortuna siegt 4:1 in Darmstadt - Dreierpack von Pohjanpalo
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Fortuna siegt 4:1 in Darmstadt - Dreierpack von Pohjanpalo

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Es spricht wohl für den 20-Jährigen, dass er an einem solchen „Sahnetag“ nicht wirklich satt zu kriegen war, was den Torhunger angeht. Allerdings war ihm auch spätestens nach seinem dritten Streich klar, dass es „ein sehr guter Tag für mich, aber auch für das Team war“. Denn in Darmstadt hatte bisher in vier Heimspielen in dieser Saison noch keine Mannschaft ein Tor schießen oder gar einen Punkt gewinnen können.

Doch dann kam der eiskalte Finne und bestrafte zwei Riesenpatzer mit seinen ersten beiden Toren. Eigentlich war noch nicht viel passiert, da rutschte Darmstadts Linksverteidiger Fabian Holland aus, Sergio Pinto schnappte sich die Kugel, drang in den Strafraum ein und legte quer in die Mitte — dort schob Pohjanpalo zur frühen Führung ein (13.).

Als sich die starken Gastgeber gerade zu berappeln schienen, missglückte Darmstadts Romain Bregerie ein Rückpass zum Torwart von der Mittellinie, Pohjanpalo ging dazwischen, tunnelte den herausstürmenden Christian Mathenia und schob noch von der Strafraumgrenze zum 2:0 (26.) ein. „Ich habe gesehen, dass er passen würde, bin einfach mal hingelaufen.“

Dass der Finne überhaupt von Beginn an auf dem Platz stehen durfte, habe er sich in den vergangenen Spielen verdient, sagte Fortuna-Trainer Oliver Reck, und habe seine Qualitäten unter Beweis gestellt: „Joel braucht wenig Chancen, ist effizient und weiß, in welche Räume er sich bewegen muss.“ Dass dem Fortuna-Stürmer später noch ein drittes, dafür richtig schönes Tor gelang, habe ihn „richtig glücklich“ gemacht. „Ich habe den Kopfball prima getroffen, aber das war auch gut vorbereitet von Lukas (Schmitz).“

In jedem Fall nimmt Joel Pohjanpalo eine Menge Selbstbewusstsein in die Länderspieleinsätze mit Finnland gegen Griechenland und Rumänien — und hat den Ärger über die verpasste „Hattrick“-Chance sicher schnell vergessen. „Das war ein richtig toller Sieg und ein schönes Erlebnis.“

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