2:0 — Fortunas Erlösung

Tore von Kruse und Reisinger ebnen Weg zum Heimsieg über den Hamburger SV.

Düsseldorf. 15 Jahre lang hat der Aufsteiger auf diesen Moment gewartet. Fortuna Düsseldorf konnte sich mit einem hart umkämpften 2:0-Erfolg gegen den Hamburger SV im 13. Saisonspiel endlich den ersten Heimsieg sichern.

Dass dieser Erfolg in einem über weite Strecken unansehnlichen Spiel gelang, ist letztlich völlig unwichtig, nur die drei Punkte zählen für die Mannschaft von Trainer Norbert Meier. Völlig enttäuschend war der Auftritt des Bundesliga-Dinos aus der Hansestadt.

Dabei hatte der Arbeitstag für die Spieler von Fortuna noch mit einer Standpauke im morgendlichen Abschlusstraining begonnen. Norbert Meier hatte sich über die Einstellung geärgert, die auch am Spieltag die Konzentration vermissen ließ, die für ein solch wichtiges Spiel nötig ist. Und auch nach dem Anpfiff war Fortunas Trainer nicht gerade zufrieden. Viele Bälle wurden leichtfertig verloren, schlampige Zuspiele waren an der Tagesordnung.

Zum Glück konnten die Hamburger diese Nachlässigkeiten nicht nutzen. Für die Hanseaten gab es dann auch nach einer halben Stunde die bittere Erkenntnis, dass Rafael van der Vaart nicht mehr weiterspielen konnte.

Der Regisseur des HSV hatte sich zuvor bei einem Luftkampf mit Fortunas Torhüter Fabian Giefer das Knie leicht verdreht und konnte nur noch ein paar Minuten weiterspielen.

Mit van der Vaart war beim HSV auch der letzte Funken an spielerischer Klasse erloschen, genau wie die Fahne der größten Hamburger Ultra-Gruppe, die schon vor dem Anpfiff durch die Bengalos entzündet in Flammen aufgegangen war. Doch beim Aufsteiger, der bis zum gestrigen Tag auf den ersten Heimsieg gewartet hatte, wurde das Spiel nicht besser.

Als dann auch noch Düsseldorfs Abwehrchef Jens Langeneke fünf Minuten vor der Pause ebenfalls mit einer Knieblessur das Feld verlassen musste, ahnten die Fans nichts Gutes.

Um so überraschender und vor allem wichtiger war das Führungstor der Fortuna fast mit dem Pausenpfiff. Diesmal war es ein Hamburger Ballverlust, der dem Gegner den entscheidenden Vorteil verschaffte. Andreas Lambertz spielte in die Gasse, Robbie Kruse traf mit Hilfe von Michael Mancienne zum 1:0. Rene Adler im Tor des HSV hatte gegen den abgefälschten Schuss keine Abwehrchance.

Die Hamburger übernahmen in der zweiten Hälfte die Initiative, aber gefährlich wurde das Spiel der Mannschaft von Thorsten Fink nur dann, wenn die Fortuna Fehler machte. Die Erlösung für die meisten unter den 54 000 Zuschauern war das 2:0, das der eingewechselte Stefan Reisinger nach einem Solo erzielte.

Das Tor gab den Düsseldorfern die ersehnte Sicherheit im Aufbau, obwohl die Hamburger, von Maximilian Beister angetrieben, sich noch Möglichkeiten erspielten. Doch am historischen Erfolg für die Fortuna änderte das nichts mehr.

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