1:5 und am Ende keine Gegenwehr mehr

Fortunas U 23 verliert nach gutem Beginn bei Viktoria Köln noch klar.

Die Pressekonferenz nach dem Fußball-Regionalliga-Spiel zwischen Viktoria Köln und Fortunas U 23 hatte noch gar nicht begonnen, da wurde im Medienzelt im Sportpark Höhenberg bereits eifrig gefachsimpelt. Der am Ende klare wie verdiente 5:1-Heimsieg der Viktoria hatte bei dem einen oder anderen Köln-Sympathisanten doch für Verwunderung gesorgt. „Die Fortuna schlägst du nicht mal so eben im Vorbeigehen“, meinte ein Anhänger und verwies auf den letzten Sieg der Düsseldorfer gegen Verl. Zur Einordnung: In Ostwestfalen hatte bis auf die Rot-Weißen noch kein anderer Verein gewinnen können.

Fortunas Trainer Taskin Aksoy bekam von dieser Diskussion zwar nichts mit, dennoch hätte er mit Blick auf die desaströse zweite Hälfte seiner Mannschaft sicherlich widersprochen und darauf hingewiesen, dass seine Elf praktisch im Vorbeigehen besiegt wurde. Doch auch so fiel das Fazit des Fußballlehrers eindeutig aus. „Ich habe heute eine Männer- gegen eine Jugendtruppe gesehen, die sich selten gewehrt hat“, sagte der 50-Jährige und fügte enttäuscht hinzu: „Dabei hatten wir eigentlich einen guten Start hingelegt.“

In der Tat überraschte die „Zwote“ in der ersten Viertelstunde mit forschem Pressing und taktischer Disziplin. Aksoy hatte sein Team in einem 4-4-2-System angeordnet, in dem die Außenstürmer sehr hoch standen. So zwangen sie die Kölner zunächst zu vielen Ballverlusten und unterbanden zudem ihr Kombinationsspiel. „Da war ich noch sehr optimistisch“, verriet Aksoy. Doch dann genügte eine Unaufmerksamkeit auf der linken Seite, die Kemal Rüzgar einen Sololauf ermöglichte. Die Düsseldorfer Leihgabe ließ sich nicht lange bitten und traf ohne große Gegenwehr trocken von der Strafraumgrenze aus zur Führung. Spätestens ab da wichen bei den Landeshauptstädtern Mut und Zuversicht wie die Luft aus einem Ballon. Die logische Konsequenz: Das 0:2 kurz vor der Pause durch Tobias Willers, der nach einem Freistoß viel zu einfach zum Kopfball kam.

Doch was sich anschließend abspielte, ließ nicht nur Aksoy fassungslos zurück: Drei Gegentreffer innerhalb von nur 27 Minuten. Gegenwehr? Fehlanzeige. „Bei den Gegentoren haben wir jedes Mal Überzahl, kommen aber nicht in die Zweikämpfe und halten stattdessen Sicherheitsabstand“, zürnte Aksoy. Da half es auch nicht, dass Shunya Hashimoto in der Schlussphase noch den Ehrentreffer besorgte. Zwar beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze noch komfortable neun Zähler. Doch in dieser Form könnte auch dieser schnell verspielt sein — fast wie im Vorbeigehen.

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