1:1 in Cottbus - Fortuna lässt Punkte liegen

Düsseldorf. Warum auch immer dieses Duell zwischen Energie Cottbus und Fortuna Düsseldorf als „Montagsspiel“ 2. Fußball-Bundesliga gewählt wurde, wollte sich beim Blick auf die Tribünen erst recht nicht erschließen: Im Stadion der Freundschaft blieben etliche Plätze leer, das Gastspiel des Tabellendritten in der Lausitz wollten gerade 7819 Zuschauer sehen.

Aus Düsseldorf waren entsprechend wenige, etwa 600 Fans mitgekommen, die am Ende mit dem 1:1 (0:1) zumindest keine Niederlage mit ins Rheinland nehmen mussten.

Was die Aufstellung anging, hatte Fortuna-Trainer Norbert Meier „positionsgetreu“ aufgestellt, um die drei Gelb-Sperren von Jens Langeneke, Adam Bodzek und Sascha Rösler auszugleichen. Also Juanan wie angekündigt als Innenverteidiger, Adam Matuschyk als „Sechser“ und Thomas Bröker im Sturm. Als „interessant“ hatte es Meier vor dem Düsseldorfer Gastspiel bei Energie Cottbus bezeichnet, wie sich diese bislang selten zum Einsatz gekommenen Akteure bewähren würden.

Zumal die in Schwarz gekleideten Fortunen dringend Schritt halten wollten mit den Konkurrenten aus Fürth und Frankfurt, die vorgelegt und sich auf Platz eins und zwei etwas abgesetzt hatten. Cottbus hatte nach einer enttäuschenden Leistung beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig vor eigenem Publikum Besserung gelobt, die im Stadionheft gleich mehrfach geäußerte Selbstkritik musste beinahe als selbstzerstörerisch bezeichnet werden. „Schluss mit dem Rumgegurke“ hatten die Energie-Fans per Banner gefordert.

Da sich die hereingenommenen Düsseldorfer nicht nur personell, sondern auch taktisch exakt einfügten, schienen die Gäste kaum Anlaufzeit zu benötigen. Vorne macht Bröker Dampf, bediente nach einem energischen Flankenlauf gleich nach wenigen Minuten Ken Ilsö, der allerdings das Tor nicht traf.

Das Spiel der Gastgeber war eher auf Zufall ausgerichtet, Juanan hatte es mit seinen Kollegen vor allem mit hoch in ihre Richtung gedroschenen Bällen zu tun. „Neuling“ Nummer drei, Adam Matuschyk, hatte im zentralen Mittelfeld vor allem damit zu tun, Andreas Lambertz den Rücken freizuhalten. Der Mannschaftskapitän betätigte sich fas als eine Art Spielmacher, versuchte mit viel Laufarbeit und Passspiel seine Mannschaftskollegen einzusetzen. Gegen ideenlose und statisch wirkende Cottbusser nicht das schlechteste Vorhaben.

Dass sich allerdings aus deren erster ansehnlicher Kombination das 1:0 ergab, kam schon etwas überraschend. Per Doppelpass über die rechte Abwehrseite der Fortuna, die Flanke in die Mitte durch Daniel Adlung erreichte den langen Dennis Sörensen, der sich gegen Linksverteidiger Johannes van den Bergh im Kopfballduell durchsetzte (26.). Den Fortunen fehlte vor der Pause die Bissigkeit, die vielleicht Ansprachen von Rösler und Langeneke auf dem Feld hätten erzeugen können — insofern war die Cottbusser Führung in einem wenig erbaulichen Duell durchaus verdient.

Die zweite Hälfte begann mit einem „Wachmacher“, Daniel Adlung zirkelte einen 19-m-Freistoß mit rechts nur knapp am Fortuna-Tor vorbei (48.). Doch nach wie vor fehlte bei den Fortunen jene Spritzigkeit und Giftigkeit, die bei einem Gastspiel in Cottbus nötig sind gegen nicht einmal überzeugende, aber kampfstarke Energie-Spieler. So zeigte Juanan zwar weiterhin ein gutes Stellungsspiel, dafür leistete sich Matuschyk zunehmend Fehler, und Bröker war vorne fast ganz abgetaucht.

Gleichwohl war immer noch etwas drin für die Gäste, bei denen Trainer Meier bereits eine Viertelstunde vor Schluss das Wechselkontingent erschöpft und zwei weitere Stürmer gebracht hatte. Zunächst scheiterte der eingewechselte Ranisav Jovanovic per Kopf am glänzend reagierenden Thorsten Kirschbaum. Wenig später legte Jovanovic per Kopf ab, und ausgerechnet Adam Matuschyk traf zum 1:1 (80.), rettete der Fortuna damit noch einen Zähler.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort