0:0 — Defensive spielt perfekt

In der Offensive fehlt den Spielern die Bestform. Der Mut zum Risiko war gegen Union Berlin nicht vorhanden.

Düsseldorf/Berlin. Der großartige Kampfgeist und die erstklassige Abwehrarbeit der Fortuna in Berlin ist für viele Fans schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Das Indiz: Richtige Zufriedenheit wollte sich nach dem 0:0 und dem hart erkämpften Punktgewinn in der Alten Försterei nicht einstellen. „Daran sieht man, wie im Umfeld die Ansprüche gestiegen sind“, erklärte Fortunas Abwehrchef Jens Langeneke. „Wir haben vor kurzem mal zu viele Gegentore bekommen, da war der Sturm gut. Diesmal war es eben andersherum“.

Tatsächlich haben sich die Rollen gewandelt. Die Berliner, die in ihren früheren Heimspielen gegen Fortuna immer sehr aggressiv und offensiv zu Werke gegangen waren, spielten diesmal ohne großes Risiko und hatten deshalb im ganzen Spiel nur zwei vielversprechende Chancen. Der Respekt der Heim-Teams in der 2. Bundesliga vor der Fortuna ist wesentlich größer geworden. Allerdings hatten die Gäste auch nicht viel mehr gefährliche Aktionen.

Da fehlte der Mut zum letzten Risiko, selten rückten Mittelfeld und Abwehr entschlossen nach. „Wir haben unsere Möglichkeiten nicht richtig zu Ende gespielt“, sagte Trainer Norbert Meier. „Da wird ein Ball gelupft, statt klar gespielt oder der freie Mann nicht erreicht.“ Aber an einem solchen Tag müsse man mit einem Punkt leben können, was nach Meiers Aussage auch „durchaus leistungsgerecht“ war.

Nicht ins Konzept von Meier passte die fünfte Gelbe Karte von Sascha Rösler wegen Meckerns. Der Stürmer ist gegen Greuther Fürth am nächsten Montag gesperrt. „Nein, ich bin nicht sauer auf Sascha. Er ist ja lange ruhig geblieben. Ich habe ihn ausgewechselt, um ihn vor sich selbst zu schützen“, sagte Norbert Meier. „Es wäre bitte gewesen, wenn er noch Gelb-Rot gesehen hätte.“

Auch Langeneke kommentierte die Karte: „Uns wird die Sperre nicht so gut tun, dafür aber der Mannschaftskasse.“ Sein Fehlen wird die Mannschaft schwächen. „Aber irgendwann musste das ja jemandem passieren, der ein wenig aufbrausend ist oder richtig in die Zweikämpfe geht. Adam und ich waren ja schon dran“, sagte Kapitän Andreas Lambertz. „Wir haben genug gute Spieler in der Hinterhand, wir können das wegstecken.“

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