Football/ Interview: Spielplan ist „absolute Wettbewerbsverzerrung“

Martin Hanselmann, Trainer der Düsseldorfer Panther, über den Aufstieg, Neuverpflichtungen und Auswärtsspiele.

Die Erfahrungen als Erstliga-Trainer liegen für Martin Hanselmann schon etwas zurück. Von 2000 bis 2005 trainierte der heutige Trainer der Düsseldorfer Panther die Franken Knights in der „German Football League“ (GFL). Durch den Aufstieg mit den Panthern ist Hanselmann nun zurück im Oberhaus.

Herr Hanselmann, wie schmeckt die erste Liga nach dem Aufstieg?

Martin Hanselmann: Organisatorisch ist es ähnlich zur zweiten Liga, aber sportlich wird es natürlich eine ganz andere Geschichte. Allein die Schnelligkeit auf dem Spielfeld ist deutlich höher.

Dazu kommt ein anderer Umgang mit den Spielern, die Ansagen werden knapper, das Auftreten im Training soll professioneller sein, zum Beispiel haben wir einen Dresscode vorgegeben. Den erfahrenen Spielern ist diese Veränderung klar. Und wir müssen mit denen offen und ehrlich umgehen, die sich besser einschätzen als wir Trainer dies tun.

Wie soll denn der Kader insgesamt aussehen?

Hanselmann: In den vergangenen Jahren haben wir sehr üppig rekrutiert. Jetzt sichten wir frühzeitiger, suchen gezielte Verstärkung. Wir glauben zu wissen, wo wir unsere Schwächen ausmerzen müssen.

Dazu haben wir eine starke Jugendarbeit — warum sollten wir die Jungs vergrätzen, indem wir andere von außen holen. Außerdem kümmern wir uns um US-Amerikaner — acht dürften wir verpflichten, es werden wohl sechs sein statt der bisherigen zwei wie vergangene Saison.

Schwierig wird es, weil sie zunächst fast ausschließlich auswärts antreten. Wie sehen Sie den Spielplan?

Hanselmann: Als absolute Wettbewerbsverzerrung. Ich wundere mich, dass unsere Funktionäre das mitmachen, als Trainer muss ich es jedenfalls akzeptieren. Es hinkt und stinkt gerade im Vergleich mit unserer lokalen Konkurrenz, den Mönchengladbach Mavericks.

Die haben am Anfang fünf Heimspiele, können die Eintrittsgelder zur nachträglichen Verstärkung nehmen. Wir sind erst viel unterwegs und haben dann fünf Heimspiele im August in den Schulferien.

Da landen Sie vielleicht schnell in einer Abwärtsspirale.

Hanselmann: Trotz allem glaube ich, dass wir eine gute Saison spielen werden. Die Mannschaft ist bereit, das Panther-Programm ist bereit. Wir wollen alle anknüpfen an das, was mal war.

Was ist denn für den Aufsteiger drin in diesem Jahr?

Hanselmann: Das muss man sehen. Die Liga ist ganz eng. Zwar sehen uns alle als potenziell Letzten, aber ich sehe die anderen Teams nicht so weit von uns entfernt. Kiel und Dresden sind wohl eine Nummer zu groß für uns, da wären zwei Niederlagen kein Beinbruch. Die zwei Interconference-Spiele gegen die Süd-Ligisten werden auf jeden Fall wichtig sein.

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