Meinung Ein unwürdiges Schauspiel

Die Liste der Gründe für den jüngsten Misserfolg der DEG ist lang. Und hinter einigen steht der Name Christof Kreutzer. Man kann die Trennung von dem 49-Jährigen also begründen. Auch wenn die Frage erlaubt sein muss, ob die Entscheider in letzter Konsequenz bedacht haben, was es bedeutet, die absolute Identifikationsfigur vor die Tür zu setzen.

Jeder Club braucht schließlich eine Geschichte, die er an Fans, Sponsoren und Medien verkauft. Und wer nicht von Titelchancen schwärmen kann, der braucht etwas anderes. Beispielsweise zwei Brüder, die schon als Kinder im Verein waren.

Das schützt Daniel und Christof Kreutzer natürlich nicht ewig vor dem Rauswurf. Im Profisport geht es um Ergebnisse und Konsequenzen. Die sollten dann aber auch klar kommuniziert werden. Christof Kreutzer seit Wochen im Unklaren zu lassen, wie es weiter geht, ist ein unwürdiges Schauspiel. Erst recht bei einem Mann, der der DEG seit mehr als vier Jahrzehnten die Treue hält und sich immer für den Verein zerrissen hat.

Wer soll glauben, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist? Vier Wochen nach Saisonende. Und wer soll glauben, dass es noch eine Chance gibt, dass es mit Kreutzer weitergeht? Aus einer schwächeren Position wäre wohl noch nie ein Trainer in eine Saison gestartet.

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