Düsseldorfer Hoffnungsträger für die „Vision Gold“

DGV sieht Medaillen-Chancen bei den Olympischen Spielen 2016.

Düsseldorf. Bei den nächsten Olympischen Sommerspielen erlebt Golf seine Renaissance beim größten Sportfest der Welt. Mehr als 100 Jahre ist es her, dass Golf Bestandteil des olympischen Programms war. 1900 in Paris und 1904 in St. Louis waren fast alle Medaillen an die USA gegangen. 2016 aber, in Rio de Janeiro (Brasilien), sollen Deutsche bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden. Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat die „Vision Gold“ als Leitlinie ausgegeben.

Die größten Chancen werden derzeit einem Düsseldorfer Quartett eingeräumt. Die Profis Sandra Gal, Caroline Masson (beide GC Hubbelrath), der gebürtige Düsseldorfer Martin Kaymer und, da ist man als Düsseldorfer großzügig, der gebürtige Mettmanner Marcel Siem gehören dem Elite Team des neu gegründeten Golf Teams Germany (GTG) an. Im GTG werden ausgewählte Profis und Amateure für Olympia gefördert. „Erfolg bei den Olympischen Spielen ist nur durch langjährigen, lückenlosen Aufbau in zielführenden Trainings- und Wettkampfstrukturen möglich“, sagt DGV-Sportvorstand Marcus Neumann.

Viel Erfahrung haben die vier Team-Profis bereits. So war Sandra Gal als Amateurin die Nummer eins der deutschen und der europäischen Rangliste, siegte bei Deutschen Meisterschaften und ist derzeit auf der US-amerikanischen Profi-Tour LPGA unterwegs. Gal spielt so gut, dass sie beim Kontinentalvergleich für das europäische Team gegen die USA eingesetzt wurde. Caroline Masson sammelte als Amateurin sieben DM-Titel, gewann 2009 das Qualifikationsturnier für die europäische Profi Tour LET und war 2012 in der LET-Rangliste die Nummer zwei.

Martin Kaymer war als Amateur fünf Jahre lang Mitglied der DGV-Auswahl, wurde 2006 Profi, erspielte bei der Challenge Tour schnell die Startberechtigung für die European Tour und gewann dort zehn Wettspiele. Er war bereits die Nummer eins der Welt- sowie der Europarangliste. „Für mich gibt es nichts Größeres als die Olympischen Spiele. Wir alle trainieren für die gleiche Vision“, sagt Kaymer. Marcel Siem wird ein unglaubliches Ballgefühl attestiert, das früher aber unter seiner „emotionalen“ Spielweise litt. Inzwischen ist Siem 32, ruhiger und beständiger geworden. Er hat auf der European Tour drei Turniere gewonnen — zuletzt am Sonntag in Agadir (Marokko). „Ich bin überzeugt, dass für Deutschland in Brasilien ein schlagkräftiges Team an den Start gehen wird“, sagte Siem. Medaillenkandidaten sind wohl alle vier.

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