Düsseldorfer EG erkämpft sich einen Punkt

In München zeigt die DEG unbeeindruckt vom Abgang des Trainers. Wer wird sein Nachfolger?

Düsseldorfer EG erkämpft sich einen Punkt
Foto: Häfner

Lange schien es so, als würde der Düsseldorfer EG die ganz große Überraschung gelingen. Am Ende aber reichte es wegen Brooks Macek lediglich zu einem Achtungserfolg. Das Team von Trainer Mike Pellegrims verlor bei Spitzenreiter EHC München vor 5640 Zuschauern im Olympia-Eisstadion in der Verlängerung mit 4:5 (1:1/3:2/0:1/0:1), holte damit allerdings einen möglicherweise noch ganz wichtigen Punkt. Sieben Minuten vor Schluss führte die DEG noch mit 4:3, dann drehte der quirlige Macek mit seinen Treffern in der 54. und 63. Minute die Partie.

Auch mit dem Ergebnis des Spiels beim EHC München wird die Frage nach einer Play-off-Qualifikation der DEG wohl bis zum letzten Spieltag am 4. März offen bleiben. Da könnte die Entscheidung über einen Nachfolger für den dem pekuniären Ruf der Adler Mannheim folgenden Trainer Mike Pellegrims schon eher fallen. „Ich denke, dass die DEG in einem Monat ihren neuen Übungsleiter präsentieren wird. Schließlich muss der Mann Zeit haben, den Kader für die nächste Saison zu formen“, sagte Jari Pasanen.

Der Finne ist seit seiner Entlassung bei den Iserlohn Roosters im vergangenen Oktober ohne Anstellung und scheint ein mehr als geeigneter Mann für den Job in Düsseldorf zu sein. In ähnlich engem Finanz-Gürtel wie dem der DEG geschnürt führte Pasanen die Roosters von 2014 bis 2016 dreimal in Serie ins Viertelfinale, erreichte zudem 2016 mit Platz drei die beste Vorrunden-Platzierung in bislang 17 Iserlohner DEL-Jahren und ist damit aktuell der erfolgreichste Trainer des Vereins vom Seilersee.

Neben Pasanen ist auch Tommy Samuelsson auf dem Markt. Der 58 Jahre alte Schwede wurde mit Färjestad BK zweimal schwedischer Meister und war 2009 in seiner Heimat Trainer des Jahres. In Ingolstadt wurde Samuelsson im vergangenen November entlassen. Pasanen und Samuelsson sind ausgewiesene Fachkräfte — sollten sie allerdings nicht ins Budget der DEG passen, böte sich auch eine charmante Lösung mit Stallgeruch an. „Daran habe ich ja noch überhaupt nicht gedacht“, sagte Gerhard Unterluggauer und wirkte hörbar überrascht, als unsere Zeitung ihn am Telefon nach einem Engagement bei der DEG befragte. Der Österreicher — von 2002 bis 2004 DEG-Verteidiger — hat in weniger als einem Jahr Zweitligist Heilbronner Falken zunächst vor dem Abstieg gerettet und aktuell zu einem Play-off-Anwärter geformt. Zudem ist er gut mit Daniel Kreutzer befreundet. „Ob das reicht und ob die DEG einen Trainer-Novizen in Betracht zieht, weiß ich nicht. Aber wenn es eine klare Spielidee mit dem dazu passenden Personal gibt, kann das schon funktionieren“, sagte Unterluggauer.

In München hat bei der DEG überraschend viel funktioniert, schon nach 60 Sekunden gelang Dmitriev das 1:0. Als der Tabellenführer kurz vor der ersten Pause zum Ausgleich kam, schien das Duell in die erwarteten Bahnen zu gleiten — doch Machacek schockte München nicht nur mit seinem 2:1 (26.), der Kanadier beantwortete auch das 2:2 von Aucoin (31.) nur zehn Sekunden später mit dem erneuten Führungstreffer der Rot-Gelben. Wolf gelang weitere 42 Sekunden später das 3:3, ehe Lewandowski die DEG kurz vor der zweiten Pause zum vierten Mal in Führung brachte. Ärgerlich, dass Macek danach zum Spielverderber wurde.

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