Düsseldorfer EG Von null auf 100: Van der Gulik spielt gleich in der Topreihe

Nach nicht mal einer Woche bei der DEG soll der neue Stürmer gegen Berlin und Straubing eine wichtige Rolle spielen.

Düsseldorfer EG: Von null auf 100: Van der Gulik spielt gleich in der Topreihe
Foto: homü

Düsseldorf. Noch ist Christof Kreutzer weit davon entfernt, Trübsal zu blasen. Selbst der elfte Platz nach knapp einem Drittel der Saison lässt den Trainer der Düsseldorfer EG nicht zweifeln. Doch ganz glücklich ist der 48-Jährige nicht. „Alle Spieler haben noch Luft nach oben“, sagt Kreutzer und meint damit vor allem seine Offensive, die mit 35 Toren die derzeit schlechteste der Deutschen Eishockey Liga ist.

Seit dieser Woche gibt es allerdings einen neuen Mann bei den Rot-Gelben. Einen, der die Sturmmisere beenden soll. David van der Gulik heißt der 32-Jährige, den die DEG vom AHL-Club Manchester Monarchs verpflichtete. Zehn Jahre hat der Kanadier in der Farmteam-Liga der NHL verbracht und dort 575 Spiele (145 Tore/183 Vorlagen) absolviert. „Außerdem hat er jedes Jahr Einsätze in der NHL bekommen. Er war immer oben dran“, sagt Kreutzer und plant van der Gulik gleich morgen in Berlin und am Sonntag zu Hause gegen Straubing ein.

Wunderdinge erwartet sein Trainer aber nicht: „Wir müssen Geduld zeigen, er ist zum ersten Mal in Europa und wegen der Zeitverschiebung noch etwas müde.“ Auch van der Gulik selbst fühlt sich noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Was nicht nur an der Zeitverschiebung, sondern vor allem an seinen drei kleinen Kinder zu Hause liegt.

Jene Kinder sind allerdings der Hauptgrund dafür, dass es der Enkel niederländischer Auswanderer nun in Europa versucht. „Natürlich will es jeder, der in Kanada aufwächst, in die NHL schaffen. Ich habe es neun Jahre versucht, aber irgendwann geht es nicht mehr ums Geld“, sagt der 32-Jährige, der nach Deutschland kam, „weil es heißt, es sei ein toller Ort für Familien. Außerdem will ich mich auch persönlich weiterentwickeln.“

Zudem hat er nun nicht mehr einen derart stressigen Spielplan wie in der AHL, wo drei Spiele an drei Tagen ebenso Usus sind wie tausende Kilometer lange Busfahrten. „In Deutschland hat man weniger Spiele, mehr Pausen für den Körper und kann häufiger zu Hause schlafen. Das ist gut für die Familie“, sagt van der Gulik, der sich erstmal an Europa sowie die sportlichen Unterschiede gewöhnen will, vor allem an die größere Eisfläche.

Das wünschen sich auch seine Trainer, die ihn gleich in die Topreihe mit Daniel Kreutzer und Rob Collins stecken und ihn auch in Über- sowie Unterzahl einplanen. Den Flügelstürmer freut das: „Ich habe über die Jahre viele Rollen gespielt und sehe mich als Two-Way-Stürmer. Ich bin defensiv solide, aber ich will auch in der Offensive helfen.“

Vor allem dafür und um den Arrivierten Feuer zu machen, hat ihn die DEG geholt. Schließlich hat sie nun zehn Ausländer im Kader, nur neun dürfen spielen. Jeder muss nun um so mehr um den Stammplatz kämpfen. Auch der Neue. „Natürlich fühle ich jetzt Druck, obwohl ich nie der Topscorer war“, sagt van der Gulik. „Aber ich freue mich auf die Herausforderung.“

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