Düsseldorfer EG Norm Milley: „Das ganze Team spürt die Energie der Fans"

Nach sieben Jahren in Wolfsburg hat der Kanadier bei der Düsseldorfer EG eine neue sportliche Heimat gefunden. Im Interview spricht der 35-Jährige über den Frust von Moritz Müller, das deutsche Eishockey und die Unterschiede zwischen Wolfsburg und Düsseldorf.

 Norm Milley ist derzeit in bestechender Form.

Norm Milley ist derzeit in bestechender Form.

Foto: Thomas Schulz

Düsseldorf. Herr Milley, haben Sie das Interview mit Kölns Kapitän Moritz Müller gesehen, in dem er sich über den Iserlohner Kader aufregt?
Norm Milley: Ja, habe ich.

Fühlen Sie sich da als Kanadier angegriffen?
Milley: Nein, es ärgert mich nicht wirklich. Er ist einfach frustriert, weil sie gerade eine harte Zeit durchmachen. Köln hat eine sehr gute Eishockey-Mannschaft, aber jedes Team geht mal durch Höhen und Tiefen. Ich konnte die Frustration gut sehen. Vielleicht hat er es auch gar nicht genauso gemeint, wie er es gesagt hat. Vielleicht war es einfach aus der Frustration heraus. Wenn du ein Spiel verlierst, ist das eine emotionale Sache. Ich kann das verstehen. Du sagst Sachen, die du gar nicht sagen wolltest. Aber ich habe da kein Problem mit.

Was halten Sie grundsätzlich von der Diskussion um eingebürgerte Kanadier?
Milley: Ich denke, es ist wichtig, Nordamerikaner hier zu haben. Es hilft dem Eishockey. Was Iserlohn tut, ist ihr gutes Recht, es ist legal. Es ist schade, dass sie gleich so viele eingedeutschte Kanadier haben, aber sie machen nichts Falsches. Es ist Teil ihres Systems und Teil ihres Managements. Wenn jemand denkt, das ist das Beste für sein Team und er kann das so machen, dann mach es auch. Warum nicht? Wenn ich dort Manager wäre und hätte die Chance dazu, würde ich sie auch ergreifen.

Was fehlt dem deutschen Eishockey aus Ihrer Sicht?
Milley: Ich denke, dass einige Nachwuchsprogramme besser sein könnten. Mannheim hat ein gutes, auch hier in Düsseldorf ist das so. Aber deutschlandweit ist es nicht ausgereift genug. Fußball ist einfach so groß und die klare Nummer eins. In Kanada ist es Eishockey, so wachsen wir dort auf. Es wird noch lange dauern, bis sich das hier ändert. Denn damit geht es los: Junge Spieler müssen besser werden, die Vereine brauchen bessere Jugendspieler in ihren Nachwuchsteams. Das ist der einzige Weg, es zu ändern.

Liegt es nicht auch daran, dass hier die falsche Zielgruppe angesprochen wird? In vielen deutschen Städten ist Eishockey eine teure Angelegenheit, die meisten Spieler kommen aus wohlhabenderen Familien. Vielleicht sollte man das erst mal ändern, damit jedes Kind, das möchte, Eishockey spielen kann.
Milley: Ja, genauso ist es. Du musst Eishockey zu einem anderen Sport werden lassen. Für Fußball braucht man einen Ball, Schuhe und eine Wiese. Für Eishockey braucht man Ausrüstung, Zeit für lange Reisen und Geld. Es ist ein sehr teurer Sport. Man bräuchte ein Programm, in dem Spieler, die es geschafft haben, etwas Geld in einen Topf einzahlen, um anderen zu ermöglichen, Eishockey zu spielen. Das macht „Hockey Canada“ (der kanadische Eishockey-Verband, Anm. d. Red.) so. Da geht viel Geld in Projekte, die Kindern und Jugendlichen helfen. Wenn es die nicht geben würde, würden in Kanada auch nicht so viele Kinder Eishockey spielen.

Auch in den USA gibt es immer mehr solcher Projekte.
Milley: Ja, das US-Eishockey hat einen langen Weg hinter sich. In den vergangenen 15, 20 Jahren wurden die Grundlagen geschaffen. Mike Modano, der große US-Eishockey-Spieler, war früher einer der wenigen, jetzt sieht er überall neue Talente, die sich mit Kanada, Russland oder den Skandinaviern um die Titel beim Nachwuchs streiten. Es sind immer dieselben Nationen.

Im nächsten NHL-Draft wird allerdings nicht ein Kanadier in den Top-5 sein. Das aktuelle Supertalent Austin Matthews ist ein Amerikaner, sogar aus dem Wüstenstaat Arizona.
Milley: Und zwei Finnen.

Ja, Jesse Puljujärvi von Kärpät Oulu zum Beispiel, gegen den Sie mit der DEG in der CHL gespielt haben.
Milley: Oh ja, er ist ein sehr guter Spieler.

Sie sind nun fast ein Jahrzehnt in der DEL. Wie hat sich die Liga in der Zeit entwickelt?
Milley: Ich denke, sie ist wirklich jedes Jahr besser geworden. In meinen ersten beiden Jahren hier gab es zwei, drei wirklich schlechte Mannschaften, nur fünf oder sechs waren gut. In den letzten drei Jahren ist jedes Team gut geworden. Selbst die, die unten stehen. Krefeld, Schwenningen und Ingolstadt sind alles Mannschaften, die dich schlagen können. Wenn du nicht dein Bestes gibst, wirst du verlieren. Es gibt keine einfachen Spiele mehr. Das war früher anders.

Wo steht die DEL im internationalen Vergleich?
Milley: Die NHL und die KHL stehen natürlich über allem. Aber ein Topteam aus der DEL kann auch mit denen aus Schweden oder Finnland mithalten.

Wie bewerten Sie die positive Entwicklung in der Schweiz?
Milley: Dort wird eine andere Art Eishockey gespielt als hier. Sie sind technisch stark und kontrollieren die Scheibe mehr. Hier wird ein eher nordamerikanischer Stil gespielt, mehr Checks, mehr Action.

Warum ist das so? Hat Deutschland keine eigene Eishockey-Identität oder liegt es an den vielen nordamerikanischen Trainern?
Milley: Es liegt natürlich an den Trainern, aber auch an der deutschen Mentalität. Die Leute hier arbeiten hart, mit viel Stolz und Leidenschaft. Das ist ihnen wichtig. Nordamerikaner sind da ähnlich. Sie kümmern sich umeinander, das Team steht an erster Stelle. In vielen anderen Ligen geht es oft darum, wie der Einzelne aussieht. Hier in Deutschland geht es um das Team, nicht um den individuellen Erfolg. Das ist in Nordamerika genauso.

Viele Nordamerikaner kommen erst mit Anfang 30 nach Deutschland. Sie kamen früher. Warum?
Milley: Ich habe ganz gut in der AHL gespielt und dachte, in die NHL hochgezogen zu werden. Aber es ist nie passiert. Die Chance, dauerhaft dort zu spielen, war meiner Meinung nach vorbei. Und in der AHL gibt es sehr viele lange Reisen und einen anstrengenden Spielplan. Ich habe dann entschieden, dass es wohl das Beste für die Familie ist, nach Europa zu gehen, wo man nur zwei Spiele in der Woche hat. Dann kann ich den Rest der Woche mit der Familie verbringen.

Deswegen werden die europäischen Ligen von Nordamerikanern auch als „Heimschläfer-Ligen“ bezeichnet?
Milley (lacht): Ja, es ist doch schön, viel zu Hause zu sein. Ehrlich gesagt, waren meine Erwartungen an das Niveau der Liga nicht sehr hoch. Aber als ich dann hier war, habe ich schnell gemerkt, wie gut die Liga ist.

Aber Sie waren als Kanadier schon enttäuscht, als klar war, dass Sie es nicht mehr in die NHL schaffen werden?
Milley: Ja, eine kleine Enttäuschung war es schon. Ich habe sieben Jahre in der AHL gespielt, mit allen Höhen und Tiefen. Aber so lange ich Eishockey spielen kann, bin ich glücklich. Und die Zeit hier jetzt mit meiner Familie verbringen zu können, ist das Schönste. Meine Frau hat in den Jahren zuvor viel für meine Karriere geopfert. Wir sind oft umgezogen. Als ich dann nach Europa gekommen bin, fühlte ich, dass es an der Zeit sei, irgendwo heimisch zu werden und etwas weniger Stress für meine Frau und meine Kinder zu haben.

Wo Sie Ihre Kinder ansprechen: Sie und Ihre Frau sind Kanadier, Ihre Kinder sind komplett hier aufgewachsen.
Milley: Ja, meine Kinder sind mehr Deutsche als Kanadier. Für sie ist das hier ihre Heimat. Mein Sohn war nicht mal ein Jahr alt, als wir rübergekommen sind. Meine Tochter ist in Deutschland geboren. In Kanada haben sie außerhalb der Familie kaum Freunde. All ihre Freunde sind hier. Wir freuen uns immer wieder, nach Deutschland zu kommen und fahren immer weniger und kürzer nach Kanada. Vor dieser Saison sind wir sehr früh wieder hierher gekommen. Das hier ist unsere Heimat geworden. Es gibt nicht mehr viel, was uns außer unserer Familie nach Kanada zieht. Wir lieben es hier.

Gibt es hin und wieder mal verrückte Momente, wenn Ihr Kind Ihnen erklären muss, wie es hier in Deutschland läuft?
Milley (lacht): Ja, immer wieder. Mein Sohn spricht perfekt Deutsch. Es beschämt mich, das sagen zu müssen, aber ich bin jetzt mehr als sieben Jahre hier und obwohl ich viele Kurse hatte, muss ich beispielsweise beim Elternsprechtag in der Schule immer wieder fragen, was der Lehrer gerade gesagt hat. Das ist wirklich peinlich. Aber ich bin glücklich für meinen Sohn. Er ist in der Internationalen Schule in Neuss, meine Tochter kommt bald auf eine rein deutsche Schule, damit sie die Sprache genauso gut lernt.

Wollen Sie denn auch noch irgendwann mal Deutsch lernen?
Milley: Ich kann das mittlerweile gut genug, um durch den Tag zu kommen. Aber für eine komplette Unterhaltung reicht es nicht. Ich verstehe eigentlich alles, aber wenn ich reden muss, mixe ich immer noch die Worte. Ich bin mir sicher, wenn wir uns jetzt auf Deutsch unterhalten würden, würden Sie mich verstehen, aber es wäre nicht alles richtig, was ich sage.

Sie haben lange in Wolfsburg gelebt, nicht die allerschönste Stadt der Welt, und auch nicht die verrückteste Eishockey-Stadt der Welt...
Milley (lacht): Nein, nicht wirklich...

...jetzt sind Sie hier in Düsseldorf. Was sind die größten Unterschiede?
Milley: Zunächst sind es mal die Fans. Wolfsburg hat auch gute Fans, aber nicht sehr viele. Sie haben vielleicht einen Schnitt von 2500, das ist nichts im Vergleich zu Düsseldorf. Hier sind es meistens mindestens 7500. Wenn du aufs Eis kommst und siehst die Wunderkerzen, kommen sofort die Emotionen, die dich mitreißen. In Wolfsburg gab es Derbys, da waren von den Gegnern genauso viele Fans da wie von uns. Berlin kommt da mit 1000 Fans an, da hatten wir ein Auswärtsspiel zu Hause. Hier ist das anders. Auch vom normalen Leben her. Du steigst kurz in die Bahn und bist in der Innenstadt oder fährst schnell mal nach Köln. Es gibt hier für Familien so viel mehr zu erleben.

War es neu für Sie, auch bei Auswärtsspielen unterstützt zu werden?
Milley: Absolut, wenn wir in Köln oder sonst wo spielen, haben wir immer viele Fans aus Düsseldorf dabei. Das ist großartig. Wenn wir mit Wolfsburg ein Auswärtsspiel hatten, waren da vielleicht 50 Fans dabei.

An guten Tagen...
Milley (lacht): Ja. Hier gibt es in der ganzen Stadt sehr viel Leidenschaft für Eishockey. Der Verein ist 80 Jahre alt und hat eine große Tradition aufgebaut. Das ist für uns Spieler gut, das ganze Team spürt die Energie.

Wirklich? Uns erzählen die Spieler immer, dass sie zwar die Stadt und die Fans zu schätzen wissen, wenn das Spiel aber läuft, blenden sie alles um sie herum aus. Was stimmt denn nun?
Milley: Wenn ich vor dem Spiel aus dem Spielertunnel komme, habe ich direkt eine Gänsehaut. Du fühlst das einfach. In manchen Momenten während des Spiels, wenn du ein entscheidendes Tor schießt oder es spannend wird, ist es richtig laut. Das fühlt jeder. Manchmal blendest du das aus, aber wenn etwas Großes passiert und die Fans sind richtig im Spiel, dann merkst du das, das nimmt dich richtig mit.

Wie haben Sie die Zeit gesehen, als die DEG am Tabellenende stand und Sie noch in Wolfsburg gespielt haben?
Milley: Der Verein hatte über einen längeren Zeitraum Schwierigkeiten. Während ich für Wolfsburg gespielt habe, hatte Düsseldorf nicht oft gute Teams. Letzte Saison hatten sie aber ein richtig gutes Jahr. Im ersten Spiel habe ich mit Wolfsburg noch 7:0 gegen die DEG gewonnen. Sie hatten einen schlechten Start, aber das muss eben nichts bedeuten. Das hat die Halbfinal-Teilnahme bewiesen.

Haben Sie registriert, dass es im Team so richtig gut läuft, seit Sie selbst viele Scorerpunkte sammeln und mit Manuel Strodel und Ken-André Olimb zusammenspielen?
Milley: Seit der Umstellung der Angriffsreihen zum Spiel in Köln (Ende November, Anm. d. Red.) läuft es für alle besser. Wenn du erst einmal ein paar Tore mehr schießt und ein paar Spiele in Folge gewinnst, wächst das Selbstvertrauen jedes Einzelnen. Das ist sehr wichtig für den Erfolg des gesamten Teams. Auch bei den Niederlagen gegen Iserlohn und in Hamburg neulich hatten wir trotzdem immer noch das Gefühl, eine gute Mannschaft zu sein. Und das ist sehr entscheidend für die Stimmung in der Kabine.

Beim Spiel in Hamburg war die DEG 0:3 hinten und hatte nach dem 3:3-Ausgleich das Momentum auf ihrer Seite. Warum ging das Spiel dann doch verloren?
Milley: Wir haben dort nur 15 von 60 Minuten richtig gut gespielt. Im letzten Drittel hatten wir einen tollen Start, haben dann aber wieder nachgelassen. Das war eines dieser Spiele, wo wir das alle gemerkt haben. In der Offensive haben wir zu wenig kreieren können.

Sind solche Tage denn normal, wenn eine Mannschaft zehn Spiele in 24 Tagen absolvieren muss?
Milley: Ich denke schon. Normalerweise ist es eine gute Ausbeute, wenn du in so einer Phase die Hälfte gewinnst, aber wir haben ja viel mehr gewonnen. Es war eine sehr erfolgreiche und wichtige Phase für uns. Aber solche Spiele wie in Hamburg kommen vor.

Ken-André Olimb sagt, Norm Milley wäre der beste Passgeber in der DEL.
Milley (lacht): Kenny ist so nett. Ich wiederum denke, dass Kenny einer der komplettesten Spieler der Liga ist. Oder vielleicht sogar der Beste. Mein Job ist doch leicht, er läuft sich immer perfekt frei, ich muss ihm einfach den Puck zuspielen.

Er erzählte uns, dass für ihn total leicht sei, er müsse sich nur freilaufen, Sie finden ihn.
Milley: Ich denke, wir ergänzen uns eben sehr gut. Manu passt gut in unsere Reihe rein. Er arbeitet hart und spielt einfach. Kenny und ich sind eher die Spielmacher. Wir haben eine gute Chemie in der Reihe.

Und Manuel Strodel hat sich seit der Reihenumstellung enorm verbessert…
Milley: Er hatte schon immer die Möglichkeiten, aber sein Selbstvertrauen ist gewachsen. Das hat mit jenem 6:3 in Köln angefangen. Unsere Reihe hat da drei Tore gemacht.

Und auch bei Ihnen haben sich zuletzt die Scorerpunkte gehäuft. Sind sie in der Form Ihres Lebens?
Milley: Ich habe immer ganz gut gescort. Aber jeder Spieler hat Phasen, in denen es nicht optimal läuft. In der ersten Phase dieser Saison sind wir oft nicht für unsere Arbeit belohnt worden. Auch als ich mit Minard und Turnbull gespielt habe, haben wir Chancen gehabt, aber weniger Tore geschossen. Das hat mich aber nicht ermutigt, und derzeit läuft es für mich auch sehr gut. Aber ich bin in einer Phase meiner Karriere, in der es nicht wichtig ist, dass ich Topscorer bin. Ich möchte in einem Team spielen, das gewinnt. Und das ist derzeit der Fall, also bin ich glücklich.

Sie scheinen generell ein sehr glücklicher Mensch zu sein. DEG-Pressesprecher Frieder Feldmann sagt, er hat noch nie einen netteren und höflichen Menschen getroffen als Sie. Wo kommt das her?
Milley: Wirklich? Von meinen Eltern, denke ich. Sie haben mich so erzogen. Ich bin einfach ein glücklicher Typ, der andere Menschen und das, was sie tun, schätzt. Zum Beispiel unsere Fans: Ich nehme mir gerne Zeit, um mit ihnen zu sprechen. Denn wir spielen auch für die Fans. Sie haben so viel Leidenschaft in sich.

...und sie zahlen Ihr Gehalt...
Milley: Exakt. Ohne die Fans gäbe es kein Eishockey, ohne die Medien wüssten die Fans weniger über das Team. Bist du nett zu anderen Menschen, sind sie auch nett zu dir. So erziehe ich meine Kinder auch. Behandele andere so, wie du behandelt werden willst. Gute Sachen passieren guten Leuten.

Apropos gut: Woher kommt Ihre bemerkenswerte Spielübersicht auf dem Eis?
Milley: Mein Vater hat in einer Eishalle gearbeitet. Als ich aufgewachsen bin, war ich oft dort und er hat mir viel beigebracht über das Spiel. Ich habe viel Eishockey geschaut und mein Vater hat mir gesagt, ich soll genau schauen, wohin ich den Puck spiele — nämlich in die Zonen auf dem Eis, wo Gegner in der jeweiligen Situation nicht hinkommen. Wenn du eine gute Chemie mit den Mitspielern hast, dann weißt du manchmal ohne hinzuschauen, wo du den Puck hinspielen musst. Das kommt mit der Erfahrung. Bei Rob Collins ist es genauso. Er ist ein großartiger Passspieler und kann das Spiel lesen.

Gab es ein Idol in der Kindheit oder Jugend, dem Sie nachgeeifert haben?
Milley: Auf jeden Fall. Steve Yzerman von den Detroit Red Wings. Für mich war er der kompletteste Spieler der Welt und einer der Besten aller Zeiten. Ich habe versucht, so zu spielen, wie er.

Haben Sie ihn mal getroffen?
Milley: Ja, das war ein Kindheitstraum von mir. Er hat sich die Zeit für mich genommen, mit mir gesprochen und dazu beigetragen, dass ich so viel Respekt vor diesem Spiel habe.

Sind Sie privat auch so ein Feingeist wie auf dem Eis?
Milley: Ich bin auf jeden Fall ein Freigeist und sehr spontan.

Aber Sie lesen nicht den ganzen Tag Shakespeare?
Milley (lacht): Nein, ich bin keine Leseratte, es sei denn, es sind Dokumentation oder Biografien über andere Sportler. Ansonsten hab ich einfach gerne Spaß. Das ist für mich wichtig — man muss Spaß im Leben haben.

Für welche anderen Sportarten begeistern Sie sich?
Milley: Baseball. Mein Lieblingsteam sind die Toronto Blue Jays. Und American Football. Dort sind die Buffalo Bills mein Favorit.

Sie leben jetzt lange in Deutschland. Haben Sie sich auch an Fußball gewöhnt?
Milley: Ich schaue mir eher die Highlights als ganze Spiele an. Fußball ist mir oft zu langsam. Es sei denn, man sieht eine Mannschaft wie den FC Barcelona. Das ist schon ein anderes Tempo. Es macht auch Spaß zu spielen. Wenn wir im Sommertraining Fußball spielen, laufen aber zehn Mann dem Ball hinterher. Wir haben keine Ahnung von Taktik.

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