Eishockey Nichts zu sehen vom „Meister-Blues“: München ist top

Titelverteidiger lassen es zu Beginn der neuen Saison gern etwas ruhiger angehen. Nicht so der morgige Gegner der DEG.

Eishockey: Nichts zu sehen vom „Meister-Blues“: München ist top
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Düsseldorf. Es ist ein altbekanntes Phänomen in Sportligen, die für ihr Titelrennen Play-offs im Kalender stehen haben: Wer in der Vorsaison Meister war, lässt es zu Beginn der neuen Spielzeit gern mal etwas entspannter angehen. Dann steht der Titelfavorit auch mal ganz unten in der Tabelle. Frei nach dem Motto: Im Herbst ist noch niemand Meister geworden, wir haben noch Zeit, um in Fahrt zu kommen.

Beim EHC München, aktueller Titelträger der Deutschen Eishockey Liga, sieht das gerade ganz anders aus. Vier Spieltage ist die neue Saison erst alt, aber die großzügig vom Brause-Imperium Red Bull unterstützen Bayern sehen so aus, als hätte es die monatelange Sommerpause gar nicht gegeben.

Selbst ihr chronisch immer mehr fordernder Trainer Don Jackson ist dieser Tage außerordentlich gut gelaunt und attestierte seinem Star-Ensemble (Jahresetat: um die zwölf Millionen Euro), den Übergang von der alten zur neuen Saison gut gemeistert zu haben. Der Grund war das überzeugende zweite Wochenende mit Erfolgen bei den Eisbären Berlin (4:2) und über die Augsburg Panther (6:2) — die Saisonsiege Nummer zwei und drei, die die Münchener schon wieder dort stehen lassen, wo sie auch von ihrem Selbstverständnis her hingehören: ganz oben.

„Solche Ergebnisse musst du erst mal erzielen. Die sind top eingespielt“, sagt Christof Kreutzer, Trainer der Düsseldorfer EG und am Sonntag (16.30 Uhr/Dome) Gegner der Münchener. Geht es nach Kreutzer, hat sich das ohnehin schon beste Team der Liga noch mal gesteigert: „Die hatten sowieso schon eine hohe Qualität und bekommen dann weitere Spieler hinzu, die maßgeschneidert sind für Dons System. Ich würde sagen, die sind sogar noch stärker als letztes Jahr“, befand der DEG-Trainer mit Blick auf EHC-Zugänge wie Iserlohns Toptorjäger Brooks Macek, Augsburgs Topscorer John Matsumoto oder Nationalspieler Jerome Flaake, den sich die Münchener aus der Konkursmasse der Hamburg Freezers holten.

Kreutzer selbst konnte seinen Kader nicht annähernd so verstärken. Trotzdem macht sich der 49-Jährige keine Angst vor dem „Highspeed-Game“ (Kreutzer) gegen das schnellste Team der Liga. Genauso wenig wie Aufsteiger Bremerhaven am Freitag vor dem Spiel gegen die DEG chancenlos gewesen sei (siehe Kasten), so wenig sei es sein Team das gegen den Topfavoriten. „Wenn wir eine Topleistung bringen, haben wir eine Chance.“

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