Düsseldorfer EG Milley stellt das Derby auf den Kopf

Krefeld. Dass im Sport nicht immer der bessere gewinnt, davon konnten sich am Sonntag 6247 Besucher im KönigPalast überzeugen. Dort siegte die Düsseldorfer EG im Derby bei den Krefeld Pinguinen nach Verlängerung 3:2 (0:1/2:1/0:0/1:0), obwohl sie über weite Strecken des Spiels nur reagieren und hinterherlaufen konnte.

Norm Milley schießt das Siegtor für die DEG in der Verlängerung.

Norm Milley schießt das Siegtor für die DEG in der Verlängerung.

Foto: Birgit Häfner

Nach 30 Sekunden der Extra-Zeit aber war das Makulatur. KEV-Torhüter Niklas Treutle konnte einen Schuss von Daniel Weiß nur nach vorn abwehren, wo Norm Milley lauerte und den Puck ins Netz schob. "Wir müssen in der Abwehr einiges verbessern. Heute hatten wir Glück, aber mit Felix Bick auch einen tollen Torwart", sagte DEG-Trainer Christof Kreutzer.

Natürlich sind die Ausfälle der vier Leistungsträger Tim Conboy (Knie-Verletzung) und Bernhard Ebner (Schleimbeutel-Entzündung) sowie der Angreifer Daniel Kreutzer (Schulter-Operation) und Christoph Gawlik (Muskelfaserriss) eine Schwächung. Doch schon nach dem enttäuschenden Auftritt beim 0:4 gegen die am Freitag Abend in allen Belangen überlegenen Nürnberg Ice Tigers sagte Angreifer Maximilian Kammerer: "Die Verletzten sind eine Erklärung, aber wir dürfen sie nicht als Ausrede gelten lassen." Vielmehr müssen Trainer und Mannschaft nach langfristigen Lösungen suchen, wie fehlendes Tempo und schlechtes Überzahlspiel zu verbessern sind.

Dass in Krefeld die Hausherren zunächst das Kommando übernahmen, war als Gastgeber erklärbar. Schon nach zwei Minuten musste DEG-Keeper Felix Bick, der diesmal den Vorzug vor Mathias Niederberger erhielt, gegen Orendorz und Pietta klären. Danach aber konnte auch die DEG erste Akzente setzen, wobei sich besonders der junge Maximilian Kammerer immer wieder als Unruhe-Herd vor Krefelds neuem Schlussmann Niklas Treutle hervor tat. Insgesamt aber blieben die Pinguine das zielstrebigere Team. Müller (13.), Schymainski (14.) und Pietta (15.) scheiterten im Minuten-Takt, dann aber war es soweit. Aus spitzem Winkel traf Umicevic in der 16. Minute zum 1:0.

Wenig deutete für die mitgereisten Fans der Rot-Gelben auf einen erfolgreichen Sonntag hin. Doch der KEV vergaß bei allem Elan die Absicherung. So stand die DEG bei einem Konter plötzlich mit drei auf zwei. Daniel Weiß legte die Scheibe zurück auf Marcel Brandt und der traf nach exakt 22 Minuten zum 1:1 in den Winkel. Die Gastgeber beeindruckte das allerdings nur wenig. Der überragende Marcel Müller bediente Umicevic und der Schwede schob technisch versiert zum 2:1 ein (24.). Nur 15 Sekunden später aber stand es schon 2:2, weil Alexander Barta trotz Unterzahl durch die Abwehr des KEV kufen durfte. "So etwas darf uns nicht passieren", sagte Marcel Müller.

Mit 2:2 ging es in die zweite Pause. Ein schmeichelhaftes Resultat für die DEG, denn Krefeld war klar besser. Mancari (32.), Pietta (34.), Rosa (35.) und Umicevic (36.) hatten hochkarätige Möglichkeiten. Die DEG kam kaum zu Entlastungsangriffen, geschweige denn zu einem konstruktivem Spielaufbau. Erst zu Beginn des dritten Drittels nahm sie wieder aktiver am Geschehen teil, hatte im Schlussabschnitt sogar mehr Schüsse zu verzeichnen und wäre dennoch beinahe zurecht als Verlierer vom Eis gegangen. 57 Sekunden vor Schluss drückte Kretschmann den Puck über die Linie, die Schiedsrichter aber entschieden auf Torraum-Abseits. Das Glück trug am Sonntag Rot-Gelb.

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