DEG Maximilian Kammerer hat das Stürmerblut vom Vater geerbt

Der in Düsseldorf geborene Angreifer der DEG ist auf dem Sprung vom Junior zum Profi. Gawliks Pech kann dies forcieren.

Düsseldorf. Als der Anruf von DEG-Trainer Christof Kreutzer kam, da hätte es für Maximilian Kammerer noch einmal eng werden können. Zu seinem Glück aber besitzt der 18 Jahre alte Angreifer schon den Führerschein, und so konnte er sich in das von der Düsseldorfer EG bereitgestellte Auto setzen, um dem Team nach Sursee hinterher zu reisen.

Logo DEG

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Foto: Birgit Häfner

Sicher hätte es auch mit dem Zug funktioniert, Kammerer aber wollte schnell bei der Mannschaft sein und auch Kreutzer erwartete ihn lieber früher als später in der Schweiz. Nach dem Kreuzbandriss von Christoph Gawlik sollte Kammerer im Trainingslager den Kader wieder vervollständigen. „Eigentlich sollte ich in Düsseldorf regenerative Übungen machen. Ich war ja die Woche zuvor mit der U 20-Nationalmannschaft bei einem Turnier in Tschechien“, sagte Kammerer.

Dort hatte der Youngster sein Talent unter Beweis gestellt. Beim 3:4 gegen Tschechien gelang ihm ein Assist und nach dem 1:6 gegen die Schweiz war er dann mit einem Treffer sowie einer Torvorlage am 5:3-Erfolg gegen die Slowakei beteiligt.

Nun könnte Maximilian Kammerer zum Gewinner der Vorbereitung werden. Mit einer Förderlizenz sollte er überwiegend bei Zweitligist EC Bad Nauheim Spielpraxis im Profi-Bereich erhalten, doch Gawliks Pech macht ihn plötzlich zum festen Kandidaten von Trainer Kreutzer. „Ich würde schon gerne so schnell wie möglich Stammspieler der DEG sein“, sagte Kammerer.

Dass er das Zeug dazu hat, bewiesen die Testspiele in Langnau sowie gegen Biel und Bern. In allen drei Partien stand Kammerer mit anderen Partnern in einer Reihe und zeigte jeweils gute Aktionen. Beim 3:2 gegen Langnau gab er an der Seite von Minard und Kreutzer sogar die Vorlage zum 2:2. Die Gene für eine erfolgreiche Karriere als Stürmer sind ihm ja auch quasi vererbt worden. Vater Axel Kammerer gelangen schließlich von 1983 bis 1997 in 614 Erstliga-Spielen für den SB Rosenheim, Preussen Berlin, den ESV Kaufbeuren und die Ratinger Löwen 184 Treffer sowie 204 Torvorlagen.

Weil Axel Kammerer seine DEL-Karriere in Ratingen ausklingen ließ, kam Maximilian 1996 in Düsseldorf zur Welt. „Daher hat sich mein Vater sehr gefreut, dass die DEG mich haben wollte. Als ich ein Kind war, hat er mir einiges an Erfahrung mit auf den Weg gegeben. Als Trainer des EC Bad Tölz ist er nun aber zu weit weg, um mir Ratschläge zu machen“, sagte Maxi Kammerer.

Die Ratschläge benötigt er als 18-Jähriger trotz seiner Erfahrungen, die er im Ausland sammelte — bei den Jugendteams der Regina Pats in Saskatchewan/Kanada sowie bei RB Salzburg. Er nimmt sie auch dankbar an. Gegen Biel war zu beobachten, wie sich Eduard Lewandowski auf der Bank Kammerer schnappte und ihm fast eine Minute lang etwas erklärte.

„Er hat mir gezeigt, wie ich im eigenen Drittel meine Mitspieler besser unterstützen kann“, sagte Kammerer und fügte hinzu: „Dann hat er gemeint, ich solle mir die Spielminute merken, denn er würde mir die Szene am anderen Tag noch mal auf Video zeigen.“ Für Kammerer hat sich die Fahrt nach Sursee also definitiv gelohnt.

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