Düsseldorfer EG Kreutzers langer Abschied

Dass die DEG ihren Trainer wechselt, ist ein offenes Geheimnis. Doch der Club sträubt sich, das zu bestätigen.

Christof Kreutzer erlebte zwei erfolgreiche und ein enttäuschendes Jahr als DEG-Trainer.

Christof Kreutzer erlebte zwei erfolgreiche und ein enttäuschendes Jahr als DEG-Trainer.

Düsseldorf. Die Trainingshalle an der Brehmstraße an einem Morgen in dieser Woche. Längst nicht mehr alle Spieler, die mit der Düsseldorfer EG vor fast vier Wochen die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga verpasst haben, gehen noch jeden Tag aufs Eis. Manche sind verletzt, manche schon im Urlaub.

Christof Kreutzer ist noch da. Als sei nichts passiert, kommt der Trainer jeden Morgen zur Arbeit. „Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, ich bin weder freigestellt noch gekündigt, ich mache ganz normal weiter“, sagt er.

Aber was ist gerade schon normal bei der DEG? Die Presseberichte über sein Aus als Trainer hat er natürlich mitbekommen. Kommentieren möchte er sie nicht. Was soll er sagen? Auch auf die Frage, ob er denkt, in der nächsten Saison noch Coach seines Heimatvereins zu sein, sagt er nichts Neues. Erst mal antwortet er überhaupt nicht und guckt sekundenlang auf den Boden. Dann meint er knapp: „Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin weder freigestellt noch gekündigt.“

Dass das bald passieren wird, dürfte aber auch ihm klar sein. Seine Zeit ist nach zwei erfolgreichen und einem enttäuschenden Jahr abgelaufen, die Gesellschafter wollen einen Wechsel. Weil sie unzufrieden sind mit der Art und Weise, wie Kreutzer das DEG-Schiff durch die Krisensaison manövriert hat. Und weil sie ihm nicht zutrauen, es nächste Saison besser zu machen.

Offiziell gibt es dafür noch keine Bestätigung. Auch nicht dafür, dass WZ und WDR erfahren haben, dass in Mike Pellegrims vom Klagenfurter AC ein Nachfolger für Kreutzer gefunden ist. „Es sind noch keine definitiven Entscheidungen gefallen. Dementsprechend gibt es aus DEG-Sicht nichts zu vermelden“, lässt Geschäftsführer Stefan Adam ausrichten.

Was sich schon anders anhört, als der Satz, der Donnerstagmittag in österreichischen Medien zu lesen war. „An der Person Mike Pellegrims ist von unserer Seite definitiv nichts dran“, zitiert die „Kleine Zeitung“ Stefan Adam. Auf Nachfrage der WZ will er den Satz „so nicht gesagt“ haben. Fakt sei lediglich, „dass niemand bei der DEG einen Vertrag unterschrieben hat“.

Ein gewiefte Formulierung. Denn sie bedeutet ja nicht, dass Pellegrims das nicht bald machen wird. Aktuell steht der Deutsch-Belgier, der von 2001 bis 2006 in Düsseldorf spielte, mit Klagenfurt im Halbfinale um die österreichische Meisterschaft. Und wenn man noch etwas mit seinem alten Verein erreichen will, sagt man offiziell nichts über seinen neuen. So lautet ein ungeschriebenes Eishockey-Gesetz.

Kreutzers Problem ist allerdings, dass die DEG das Ende des alten offenbar nicht ohne eine Verpflichtung des neuen Trainers verkünden will. Deshalb diskutieren Fans und Medien nun immer lauter darüber, wie es weitergeht. Von der DEG kommen immer neue Dementi. Das wirft kein gutes Licht auf den Verein. Und das ist alles andere als schön für Christof Kreutzer. Kommentieren möchte er das nicht. Er kommt einfach weiter jeden Morgen zum Training.

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