Düsseldorfer EG Fans setzen auf die neuen Kämpfer der DEG

Viel Jubel für die Neuzugänge des Clubs, die sich auf dem Marktplatz vorstellten — und bei vielen Fans neue Hoffnung wecken.

Düsseldorfer EG: Fans setzen auf die neuen Kämpfer der DEG
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. „Ein Kapitel ist zu Ende gegangen“, sagt Holger Bäthe. „Das gehört aber zum Eishockey dazu.“ Seit über 30 Jahren verfolgt der Fan, was sich bei der DEG tut. Zuletzt war das weniger erfreulich — eine schwache Saison, ein Trainer-Rausschmiss, und nun hat sich auch noch Rekordspieler und Eishockey-Legende Daniel Kreutzer verabschiedet. „Das Kämpferherz fehlt“, sagt Bäthe. Eine Reihe weiterer Profis gehören nicht mehr zur Mannschaft, auch Trainer Christof Kreutzer musste gehen. Der neue Kader präsentierte sich am Sonntag bei der Saison-Eröffnung vor dem Rathaus.

„Eine Erneuerung war dringend erforderlich“, sagt Bäthe. Er ist einer der zahlreichen Fans, die kamen, um den Neubeginn zu feiern und dem Team erstmals zuzujubeln. Der Blick richtet sich in die Zukunft: „Im alten Team hat irgendetwas nicht mehr gestimmt, deswegen lief so viel schief“, sagt er. Die neuen Profis hat er bei einem öffentlichen Training schon unter die Lupe genommen — und setzt seine ganzen Hoffnungen in sie.

„Sie sind sehr schnell und engagiert. Wichtig ist jetzt der Zusammenhalt. Und ich bin gespannt, wer sich findet, der mit seinem Kampfgeist alle mitreißen kann — hoffentlich so einer wie Kreutzer.“ Die Play-offs wieder zu erreichen sei dabei absolute Pflicht.

Auch Miriam Hoffmann, Laura Baumgartner und Tobias Tschacher sind optimistisch. „Nach der letzten Saison war es wirklich nötig, dass sich etwas tut. Ob man aber gleich den Trainer auswechseln musste, finde ich fraglich“, sagt Hoffmann. Mit Mike Pellegrims als neuem Gesicht auf dem Posten ist sie allerdings zufrieden. Und die ersten Tage machen den drei jungen Fans Hoffnung: „Es ist zwar traurig ohne Daniel Kreutzer. Aber bei den ersten Testspielen haben die Sportler sich gut geschlagen. Das wird schon.“

Mehr Wehmut ist noch bei Christian Wylezik zu spüren, seit 35 Jahren treuer Fan der DEG. „Bei der Abschlussfeier der Mannschaft im Frühjahr im Stahlwerk wollte ich unbedingt mit Daniel Kreutzer über die letzte Saison sprechen“, erzählt er. Er bedauert, dass der Topspieler nicht mehr antreten kann. „Aber so ist es im Leben.“ Auf der anderen Seite freut er sich auf einen Neubeginn: „Der Kampfgeist hat im Team gefehlt. Es ist Zeit für neue Gesichter, neue Herausforderungen.“

Dass Finanzen dabei eine Rolle spielen, glaubt er nicht. „Es kommt nicht darauf an, sich die teuersten Spieler leisten zu können. Das sieht man, wenn man auf die Tabellen schaut — auch in anderen Sportarten. Wie gut eine Mannschaft ist, zeigt sich meist daran, ob jeder für jeden kämpft.“

Für Tatjana und Klaus Holzenhauer spielen Sponsoren-Gelder und Marketing-Kampagnen dennoch eine zu große Rolle im Eishockey. „Wir sind ja nicht in Amerika“, sagt Klaus Holzenhauer. Der DEG machen die beiden dabei keine Vorwürfe. „Das ist ein allgemeines Problem in Deutschland. Der Sport an sich kommt dabei fast schon zu kurz.“ Doch vorerst blickt die Familie mit gutem Gefühl in die Zukunft. „Die Vorbereitung lief gut. Diese Saison wird in jedem Fall besser als die vergangene.“ Die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga beginnt am 8. September mit dem Heimspiel im Dome gegen die Augsburg Panther.

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