Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes

Sechs Punkte nach der Pause: 6:1 gegen Iserlohn, 3:1 in Ingolstadt. Was lief, was nicht?

Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes
Foto: Häfner

Düsseldorf. Kaum stürzt das Team auf den vorletzten Platz, kaum beginnt im Umfeld des Vereins das Murren, schlägt die Düsseldorfer EG eindrucksvoll zurück. Am ersten Wochenende nach der Länderspielpause holt sie durch die Siege gegen Iserlohn (6:1) und in Ingolstadt (3:1) sechs Punkte und springt nach dem 22. Spieltag wieder auf einen Play-off-Platz der Deutschen Eishockey Liga. Also alles gut? Nicht ganz.

Bislang war das Überzahlspiel eine mittelschwere Katastrophe. Lausige sechs Powerplaytore hatte die DEG an den ersten 20 Spieltagen nur erzielt, die Erfolgsquote stand bei indiskutablen 9,3 Prozent. Nun traf sie drei Mal in Überzahl. Gegen Iserlohn brauchte John Henrion nur acht Sekunden, um das 2:0 zu schießen, in Ingolstadt fielen die ersten beiden Treffer mit einem Mann mehr. Insgesamt spielte die DEG nur 4:11 Minuten Überzahl und traf drei Mal. Zudem funktionierte das Unterzahlspiel: Kein Gegentor bei sieben Situationen. Die Special-Teams waren das große Plus an diesem Wochenende.

Der DEG kann es egal sein, weil sie nur auf sich selbst gucken sollte, aber was die Gegner am Wochenende boten, war schon extrem schwach. Iserlohn, das seine schlechteste Leistung unter Neu-Coach Rob Daum zeigte, rannte meist kopflos nach vorne und ermöglichte der DEG zahlreiche Konter, die sie fast alle nutzte. Ingolstadt war die Verunsicherung nach acht Niederlagen in Folge anzumerken. Allerdings gibt es ja die alte Floskel, nach der eine Mannschaft nur so gut spielt, wie es der Gegner zulässt. Vielleicht ließ die DEG keine besseren Leistungen zu. Trotzdem gilt: Es werden wieder stärkere Gegner kommen.

Seine ersten Spiele in Düsseldorf waren überragend, dann fiel er in ein kleines Loch, nun meldete er sich zurück: Torhüter Dan Bakala kassierte am Wochenende nur zwei Tore — bei 65 Schüssen (Fangquote: 96,9 Prozent). Das lag natürlich an seinen Vorderleuten, die viel schon in der Entstehung verhinderten und vor dem Tor konsequent aufräumten, das lag aber auch an Bakala, der einige ganz starke Paraden zeigte. Für eine mit der Fanghand im letzten Drittel gegen Iserlohn gab es Sonderapplaus.

Der ultimative Erfolg für einen Goalie ist das Zu-Null-Spiel. Beide Mal war Dan Bakala kurz davor, doch beide Male gab es späte Gegentore. Gegen Iserlohn viereinhalb Minuten vor dem Ende, in Ingolstadt sogar nur eineinhalb. „Da ärgern sich die anderen Spieler vielleicht noch mehr drüber als Dan“, sagte Trainer Mike Pellegrims. Das mag sein, trotzdem hätte Bakala seine Leistungen mit einem Shutout krönen können.

Er steht im Schatten seines Bruders und Torhüters Mathias und begann die Saison in der DEL in Bad Nauheim. Aber seitdem Leon Niederberger aufgrund der Verletzungen anderer in den DEL-Kader hochgezogen wurde, hat er sich den Platz verdient. Niederberger kämpft jedes Spiel wie ein Löwe und war bereits in den Vorwochen kurz vor seinem ersten Saisontor. Nun klappte es doppelt. Gegen Iserlohn verwandelte er einen Alleingang nach starker Vorarbeit von Marcel Brandt, in Ingolstadt profitierte er von einem genialen Zuspiel von Darryl Boyce.

Das Wochenende hatte nicht mal begonnen, da gab es bereits die erste schlechte Nachricht: Verteidiger Bernhard Ebner humpelte vom Eis und vergrößerte das Defensiv-Lazarett um Tim Conboy und Alexandre Picard. In Ingolstadt verletzte sich dann Marco Nowak. So fehlen nun vier der etatmäßigen Top-6-Verteidiger. Gut, dass in Kevin Marshall kürzlich ein neuer dazukam.

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