Düsseldorfer EG Die DEG trifft auf ihre eigene Vergangenheit

Zum Saisonabschluss kommen am Sonntag die Augsburg Panther. Sie sind das, was die aktuell kriselnde DEG in den Vorjahren war: das Überraschungsteam der DEL.

Düsseldorfer EG: Die DEG trifft auf ihre eigene Vergangenheit
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Man darf den Spielplan-Architekten der Deutschen Eishockey Liga sicherlich keine Absicht unterstellen. Wer kann die Tabellenstände der 14 Teams schon Monate im Voraus mit Gewissheit vorhersagen? Dennoch hat das letzte Spiel der Hauptrunde für die Düsseldorfer EG etwas Tragisches. Denn wenn es am Sonntag ab 14 Uhr gegen die Augsburg Panther geht, wird der DEG noch einmal schonungslos vor Augen geführt, was in dieser Saison auch mit einem schmalen Budget alles möglich gewesen wäre.

Die Augsburg Panther sind das, was die Düsseldorfer EG in den vergangenen beiden Spielzeiten war: Ein Team, von dem vorher kaum jemand etwas erwartet hatte, das trotz der finanziellen Übermacht der meisten Konkurrenten über sich hinauswuchs und zu den positiven Überraschungen der DEL-Spielzeit zählt. Folglich haben sich die bayerischen Schwaben unter den Top-6 eingenistet und sind bereits für die Play-offs qualifiziert. Während für die DEG aller Voraussicht nach am Rosenmontag die lange, lange Sommerpause beginnt.

Selbst wenn in den beiden letzten Spielen am Freitag gegen Krefeld und am Sonntag gegen Augsburg alles glatt läuft, ist die DEG immer noch auf mehrere Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen. Und auch wenn das alles eintritt, stünde sie lediglich in den Pre-Play-offs — eine Runde, die die Augsburger nicht nötig haben, weil sie längst als Viertelfinal-Teilnehmer feststehen.

Zum bislang letzten Mal gehörten die Panther vor sieben Jahren zur Riege der besten acht DEL-Teams. Damals schafften sie es dank eines überragenden Dennis Endras im Tor sogar bis ins Finale gegen die Hannover Scorpions. Wie lange das her ist, verdeutlichen zwei Umstände: Endras ist nach Stationen in Nordamerika und Finnland längst Leistungsträger bei den Adler Mannheim. Die Scorpions gehören nicht mal mehr zur Liga. Drei Jahre nach ihrer Meisterschaft verkauften sie ihre DEL-Lizenz nach Schwenningen, gründeten sich neu und sind nun in der Oberliga zu finden.

In der Zwischenzeit lief bei den Augsburgern eine Menge ziemlich schief. Zuletzt reichte es drei Jahre in Folge nicht mal mehr für den zehnten Platz. Nun sieht das allerdings ganz anders aus: Die Panther spielen die beste Hauptrunde ihrer DEL-Geschichte, in der Stadt herrscht Euphorie, es gibt neue Sponsoren, Coach Mike Stewart gilt als aussichtsreicher Kandidat für den „Trainer des Jahres“ und Leistungsträger wie Brady Lamp und der in Düsseldorf bestens bekannte Michael Davies haben ihre Verträge bereits verlängert.

Bei der DEG ist das genaue Gegenteil zu erleben: Die Saison ist eine der schlechtesten ihrer DEL-Geschichte, die Euphorie der vergangenen Jahre ist komplett verflogen, neue (Groß-)Sponsoren sucht man vergebens, Trainer Christof Kreutzer erlebte zum ersten Mal echten Gegenwind, und anstatt sich um den Verbleib der wenigen Leistungsträger zu sorgen, geht es eher darum, möglichst viele Spieler loszuwerden. Selbst solche, die noch Verträge haben.

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