Düsseldorfer EG Die DEG-Profis tanken Kraft auf Malta

Während die heimische Liga pausiert, gönnen sich die Spieler auf Einladung eines Sponsors ein paar schöne Tage.

Düsseldorfer EG: Die DEG-Profis tanken Kraft auf Malta
Foto: Thomas Schulz

Malta. Die Sonne scheint von einem nahezu wolkenfreien Himmel, das Thermometer zeigt 27 Grad. Da steigt die Stimmung bei den Spielern der Düsseldorfer EG dann doch an. Eigentlich hatten sich die Eishockey-Profis in der Länderspiel-Pause ja auf ein paar Tage mit Freundin oder Frau und Familie gefreut, auf Einladung ihres Sponsors aber reiste die DEG am Dienstag auf die Mittelmeer-Insel Malta. „Für einen wie Norm Milley, dessen Frau mit drei Kindern nun allein zu Hause ist, war das am Anfang natürlich schwer zu verstehen. Aber so langsam findet er Gefallen an der Sache. Und für mich als Trainer ist diese Tour zum Team-Building absolut ideal“, sagt Trainer Christof Kreutzer.

Den Mannschafts-Geist stärken. Auf Malta also. Einerseits gar nicht so einfach — schließlich besitzt das Eiland zwischen Sizilien und Tunesien die fünftgrößte Bevölkerungsdichte der Welt. Es ließe sich also prima untertauchen. Was dann aber auch gleich wieder relativiert wird, weil die Spieler auf einer von Wasser umgebenen Fläche etwas kleiner als Bremen den Kollegen gar nicht so leicht aus dem Weg gehen können. Größe ist eben höchst unterschiedlich auslegbar, wie auch der Dialog zwischen Norm Milley und Henry Haase herrlich bestätigte. „Der Ort, in dem ich geboren wurde, hat nur 1500 Einwohner. Also ist Malta groß“, sagte Milley, was dem in Berlin geborenen Abwehrspieler Haase nur ein müdes Lächeln abrang. „Bei uns wäre det een kleener Bezirk am Stadtrand.“

Die Spieler necken sich und finden Zeit für Gesprächsthemen außerhalb des Eishockeys. Gut möglich, dass die Eindrücke dieser Tage eine positive Wirkung entfalten. Bis auf die samt Co-Trainer Tobias Abstreiter bei der Nationalmannschaft weilenden Mathias Niederberger, Marco Nowak und Marcel Brandt sowie die nach ihren Verletzungen in Düsseldorf an ihrem Aufbau-Training arbeitenden Tim Conboy, Bernhard Ebner und Christoph Gawlik sind alle die knapp drei Stunden nach Malta mit geflogen. Allerdings wäre gerade Conboy sicher gerne dabei gewesen, hätte die englisch geprägte Insel für den Guinness-Liebhaber doch das ein oder andere Pub bereit gehalten. Schließlich genehmigte Christof Kreutzer seinen Jungs angesichts des erst am 11. November stattfindenden nächsten Spiels (gegen Mannheim) durchaus mal ein Bierchen.

Über die Strenge schlägt im Hotel in Buggiba am Nord-Ost-Ufer der Insel trotz All-inclusive-Bändchen sowieso niemand. Zudem hatte der Trainer für Donnerstag und Freitag Training angesetzt. Am Strand geht es um Kraft und Kondition, denn Eis-Hallen gibt es auf Malta so viele wie beleidigungsfreie Wahlkampfreden von Donald Trump: keine.

Der Mittwoch allerdings stand zunächst einmal ganz im Zeichen der Kultur. Beim Ausflug in die Hauptstadt Valletta wurden die Spieler mit der Geschichte Maltas vertraut gemacht. Durch seine Lage war der kleine Felsen immer wieder Opfer zahlreicher Eroberer gewesen. Und die haben Malta natürlich geprägt.

Araber, Türken, Franzosen, Engländer — sie alle wollten von diesem Stützpunkt aus das Mittelmeer beherrschen. Hinterlassen haben sie kulinarische Genüsse und architektonische Baustile. „Was mich mächtig beeindruckt, sind die Gebäude. In der Form kennt man die bei uns ja überhaupt nicht“, sagte Daniel Kreutzer.

Für den in der Reha befindlichen Kapitän sind die Tage bei den Mitspielern Balsam, für Verteidiger Kurt Davis hingegen sorgte die Besichtigung der besonders von innen imposanten St. Johns-Kathedrale für Kopfschütteln. „Ich bin ja kein Kirchen-Gänger. Aber wenn ich bedenke, mit welchen Werkzeugen die hier damals in nur vier Jahren ein solches Haus mit all diesen Verzierungen und kleinen Details erbaut haben. Das ist ja völlig irre“, sagte Davis. Beinahe so irre wie 27 Grad im November.

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