DEL Die DEG ist zum Siegen verdammt

Aus den letzten acht Spielen müssen wohl sieben Siege her, um die kleine Chance auf Platz zehn noch zu nutzen. Am Freitag gegen die Adler Mannheim soll der erste her.

Adam Courchaine (Mitte) und die DEG bekommen es am Freitag wieder mit den Adler Mannheim sowie Brent Raedeke (l.) sowie Torwart Dennis Endras zu tun.

Adam Courchaine (Mitte) und die DEG bekommen es am Freitag wieder mit den Adler Mannheim sowie Brent Raedeke (l.) sowie Torwart Dennis Endras zu tun.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. „Wir haben eigentlich keine Chance mehr und die wollen wir nutzen“ — so könnte das Motto der Düsseldorfer EG in diesen Tagen lauten. Auf Platz zehn, den letzten Pre-Play-off-Platz in der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga, hat die Mannschaft von Cheftrainer Christof Kreutzer derzeit elf Punkte Rückstand. Acht Spiele hat die DEG noch zu absolvieren, also sagt der 49-Jährige vor dem Heimspiel gegen die Adler Mannheim: „Wir müssen gewinnen, um diese kleine Chance noch nutzen zu können. Über leichte oder schwere Gegner brauchen wir jetzt nicht mehr sprechen.“

Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter geben zu, dass aufgrund der Ausgangslage nicht mehr der ganz große Druck auf den Schultern ihrer Spieler lastet. Denn spätestens seit dem vergangenen Wochenende mit Niederlagen in Schwenningen und München ist aus einem enorm schwierigen Unterfangen ein beinahe unmögliches geworden. „Wichtig ist, dass die Mannschaft noch daran glaubt. Sie macht sich trotzdem noch Druck“, erklärt Kreutzer. „Den Jungs ist bewusst, dass diese Chance noch da ist. Es darf keiner abweichen. Ohne den Glauben funktioniert im Sport sowieso nichts.“

Doch dass der Glaube allein noch einmal tabellarische Berge versetzen wird, dürften im Umfeld der DEG nur noch die kühnsten Optimisten erwarten. Angesichts des Rückstandes auf die Straubing Tigers und Eisbären Berlin, die derzeit Rang neun und zehn innehaben, benötigen die Düsseldorfer von den noch möglichen 24 Zählern höchstwahrscheinlich mindestens 20.

Ein Blick in den Rückspiegel gibt dem rot-gelben Eishockey-Fan jedoch keinen Anlass dazu, über den 26. Februar und das letzte Vorrundenspiel gegen die Augsburger Panther hinaus zu planen. Für die ersten 21 Punkte in dieser Spielzeit benötigte die DEG 17 Begegnungen, für die letzten 21 der insgesamt ohnehin nur 47 Zähler waren es ebenso viele. Und nun stehen bekanntlich nur noch acht auf dem Spielplan.

Personell wird sich im Vergleich zu den Niederlagen in Schwenningen und München einiges verändern, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Tim Conboy ist nach seiner Sperre wieder spielberechtigt, Henry Haase wieder fit. „Für Tim Schüle und Stephan Daschner wird es noch nicht reichen“, sagt Kreutzer, der damit weiterhin zwei Verteidiger ersetzen muss. Nach seiner Spieldauer-Strafe in München ist Angreifer Brandon Yip gesperrt, für Alexander Preibisch „kommt das Mannheim-Spiel noch zu früh“, wie der Cheftrainer am Mittwoch berichtete.

Um die Adler, gegen die es in den drei bisherigen Vergleichen noch keinen Punkt gab, ernsthaft in Verlegenheit bringen zu können, haben Kreutzer und Abstreiter zwei Schlüssel ausgemacht. „Wir brauchen einen guten Start“, sagen die Trainer und haben ihr Team noch einmal nachdrücklich auf mehr Disziplin hingewiesen. „Ohne gewinnst du kein Spiel“, mahnt Kreutzer. „Manchmal ist es Übereifer, manchmal ungeschickt. Aber wir müssen dumme Strafen vermeiden.“ Das ist in dieser Saison allerdings bereits mehr als einmal zur Sprache gebracht worden — ohne nachhaltigen Erfolg.

Orientieren sollen sich die Spieler an der Leistung vom Heimspiel gegen Wolfsburg (2:0) vor rund zwei Wochen, als Jeder mit Hingabe und dem Willen, sich zu quälen dazu beitrug, einen überlegenen Gegner niederzuringen. Spiele wie gegen Straubing und vor allem die beiden letzten gegen Schwenningen (2:3 und 1:4) will der Trainer exemplarisch gar nicht mehr herausgreifen, wenn es um die Frage geht, wo seins Mannschaft die entscheidenden Punkte hat liegenlassen. „Da findest du jedes Wochenende was“, sagt Kreutzer. „Jetzt sind wir zum Siegen verdammt.“ Nicht mehr und nicht weniger.

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