Düsseldorfer EG Die beiden Offensiv-Gesichter der Düsseldorfer EG

Am Freitag gegen Bremerhaven klappte fast alles, am Sonntag in Iserlohn vergab das Kreutzer-Team viele Chancen. Woran das liegt, wollen die Trainer erörtern.

Düsseldorfer EG: Die beiden Offensiv-Gesichter der Düsseldorfer EG
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. An simplen Wahrheiten hat es am Sonntag in der Iserlohner Eishalle nicht gemangelt. Aber wozu braucht es auch tiefgreifende Analysen, wenn die Situation mit ein paar knappen Sätzen erschöpfend beschrieben ist? „Wir haben es leider nicht geschafft, mehr als ein Tor zu schießen. Und dann ist es schwer, zu gewinnen“, stellte Mathias Niederberger fest. „Mit einem Tor kommen wir nicht weit“, pflichtete ihm Henry Haase bei.

Das roch im ersten Moment nach Anklage. Schließlich sind Torhüter (Niederberger) ebenso wenig fürs Toreschießen zuständig wie defensiv denkende Verteidiger (Haase). Aber wer die beiden Eishockey-Profis der Düsseldorfer EG regelmäßig erlebt, weiß, dass es nicht zu ihren hervorstechenden Eigenschaften gehört, die Schuld nach Misserfolgen bei den Kollegen abzuladen. Zudem vertraten sie nach dem 1:3 bei den Iserlohn Roosters keine Exklusivmeinung.

Wie sämtliche Beobachter, wussten auch die Düsseldorfer Stürmer, dass es ihre vielen ungenauen Abschlüsse waren, die ein perfektes letztes Wochenende vor der Länderspielpause verhinderten. Dieses Mal hatte die DEG der hitzigen Atmosphäre in der ausverkauften Halle am Seilersee getrotzt und stolze 52 Schüsse losgelassen. 34 davon flogen auf Roosters-Goalie Mathias Lange, aber nur der eine von Drayson Bowman fand den Weg ins Tor. So hat die Regel, die die gesamte Saison über für die Düsseldorfer gilt, weiterhin Bestand: Erzielen sie nicht mindestens drei Tore, gehen sie als Verlierer vom Eis.

Zwei Tage zuvor war das anderes gelaufen. Gegen den forschen Aufsteiger aus Bremerhaven durfte die Stadionregie im Rather Dome fünf Mal die Tormusik einspielen. Am Ende hieß es 5:4 für die DEG - obwohl die Zahl der klaren Chancen nicht höher war als in Iserlohn. Woran es liegt, dass die Rot-Gelben in den bisherigen 13 Spielen der Deutschen Eishockey Liga zwei Offensiv-Gesichter zeigen, ist die große Frage, die sich das Trainergespann aus Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter nun auf der Mittelmeerinsel Malta stellen wird. Dorthin bricht der DEG-Tross auf Einladung eines Sponsors am Dienstagabend auf, um bis Sonntag ein wenig abzuschalten und neue Kraft für die übrigen drei Viertel der Hauptrunde zu tanken.

Am Sonntag konnte sich Kreutzer noch keinen Reim darauf machen, warum sein Team bereits zum vierten Mal maximal ein Tor erzielte. „Keine Ahnung“, sagte Kreutzer, „wir haben in Iserlohn alles umgesetzt, was wir besprochen hatten“. Aber es gebe halt so Tage. Dann geht der Schuss von Kurt Davis an die Latte. Dann klärt ein Verteidiger in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Max Kammerer. Und dann springt der Puck in der Schlussphase über die Kelle von Rob Collins, der vor dem leeren Tor steht.

Höhere Mächte will jedoch kein Düsseldorfer für die immer wieder auftretende Sturmflaute verantwortlich machen. „Wir müssen vorne kälter sein und die Dinger einfach reinknallen“, fordert Henry Haase, Abstreiter vermisst hin und wieder den „geraden weg Richtung Tor“, Kreutzer „mehr Konsequenz“. So steht die DEG nur auf Rang zwölf. Es fehlt trotz der vielen Verletzten nur ein Punkt zu den Play-off-Plätzen, obwohl die DEG bis zu drei Spiele weniger absolviert hat als die Konkurrenz. Also macht sich Kreutzer nicht bange: „Grundsätzlich können wir jeden Gegner schlagen.“ Man müsse halt nur das Tor treffen. Eine simple wie einleuchtende Wahrheit.

Für Marcel Brand gab es eine gute Nachricht. Der DEG-Verteidiger wurde für den Deutschland-Cup nachnominiert, der von Freitag bis Sonntag in Augsburg stattfindet.

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