DEL, 12. Spieltag 13.10.2017 DEG verliert Derby in der Verlängerung

Am Ende eines packenden Eishockey-Derbys heißt es 3:2 für die Kölner Haie gegen Düsseldorf.

 Kölns Torschütze Kai Hospelt jubelt nach seinem Tor zum 3:2. Für die Düsseldorfer war die Niederlage bitter, waren sie doch nach eigener Meinung spätestens ab Beginn des zweiten Drittels die bessere Mannschaft gewesen.

Kölns Torschütze Kai Hospelt jubelt nach seinem Tor zum 3:2. Für die Düsseldorfer war die Niederlage bitter, waren sie doch nach eigener Meinung spätestens ab Beginn des zweiten Drittels die bessere Mannschaft gewesen.

Foto: Birgit Häfner

Köln. Es ist guter Brauch bei den Kölner Haien, vor Spielen gegen die Düsseldorfer EG eine der vielen kölschen Heimatkapellen aufs Eis zu schicken, um das Publikum kurz vor dem ersten Bully noch mal so richtig anzuheizen. Am gestrigen zwölften Spieltag der Deutschen Eishockey Liga war das wieder mal der Fall. Da stiegen Brings in ihren unvermeidlichen karierten Hosen und Röcken aus dem Pick-up eines Sponsors und gaben an der Mittellinie ihren Klassiker „Kölsche Jung“ zum Besten.

Der Song ist in den vergangenen Jahren zu so etwas wie dem Symbol für die Haie geworden, schließlich wird er immer dann gespielt, wenn die Kölner ein Tor schießen. Und weil das gestern auch in der Verlängerung passierte, endete das rasante 216. Derby zwischen den ewigen Rivalen vom Rhein mit 3:2 (2:0, 0:2, 0:0, 1:0) für die Kölner. Für die DEG blieb immerhin ein Punkt, der sie weiter auf Rang acht der DEL stehen lässt.

Das war für die Düsseldorfer bitter, waren sie doch nach eigener Meinung spätestens ab Beginn des zweiten Drittels die bessere Mannschaft gewesen. Die, die erneut viel Tempo und Zweikampfstärke aufs Eis gebracht und die Kölner deswegen immer wieder zu Fehlern gezwungen hatte. Und die, die ein frühes 0:2 in ein 2:2 verwandelt hatte und drauf und dran war, auch das dritte Tor zu machen. Doch das klappte nicht. Trotz „sehr vieler Chancen“, wie Sportdirektor Niki Mondt hinterher sagte.

DEL, 12. Spieltag 13.10.2017: DEG verliert Derby in der Verlängerung
Foto: Birgit Häfner

Stattdessen waren es die Kölner, die in der zweiten Minute der Verlängerung ausnutzten, dass der zumindest offiziell als Verteidiger firmierende Marco Nowak mal wieder in der gegnerischen Zone unterwegs war. Plötzlich liefen die Haie-Stürmer Ryan Jones und Kai Hospelt alleine auf das Düsseldorfer Tor zu, spielten sich die Scheibe munter hin und her, ehe Hospelt zum Sieg einschoss. „Ziemlich enttäuscht“ seien sie deswegen, sagte DEG-Trainer Mike Pellegrims kurze Zeit später.

Für dessen Verein hatte das Spiel ja unter sonderbaren Vorzeichen stattgefunden. Zum ersten Mal seit der Saison 2001/2002 spielte die DEG ohne einen Kreutzer auf der Gehaltsliste gegen die Haie. Trainer Christof wurde im Sommer durch eben jenen Mike Pellegrims ersetzt, Kapitän Daniel musste seine beeindruckende Laufbahn wenige Wochen später schweren Herzens beenden. So entfielen die üblichen „Nettigkeiten“ zwischen Kreutzer und dem Kölner Publikum.

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Dessen Aufmerksamkeit gehörte gestern aber ohnehin zwei anderen: den Goalies. Denn die beiden DEL-Torhüter des Jahres der vergangenen beiden Saisons — Gustaf Wesslau (KEC, 2017) und Mathias Niederberger (DEG, 2016) — fielen verletzt aus. Für die Düsseldorfer spielte deswegen der erst vor einer Woche verpflichtete Kanadier Dan Bakala, der sich fortan mit Niederberger um die Position als Starter streiten wird. Für die Haie spielte Daniar Dshunussow, die klare Nummer zwei. Sorgen, dass das Derby für ihn zu groß sei, hatten die Kölner indes nicht. Schließlich spielte er bereits vor zwei Jahren gegen die DEG und war beim 3:1-Erfolg der beste Mann. Entsprechend sagte Sportdirektor Mark Mahon vor dem Spiel: „Wir vertrauen ihm.“

Was keine falsche Entscheidung war. 28 Paraden zeigte Dshunussow und entschärfte gleich mehrere Alleingänge der Gäste. Lediglich im zweiten Drittel, als Alexander Barta (30.) und Eduard Lewandowksi (35.) binnen fünf Minuten den 0:2-Rückstand aus dem ersten Abschnitt egalisierten, war der Haie-Torwart machtlos. Ähnlich stark präsentierte sich sein Gegenüber Dan Bakala. Vor allem während der fünf Unterzahlspiele, die seine Vorderleute zudem bravourös verteidigten. Erst in Verlängerung hatte Bakala wieder das Nachsehen. Und so endete der aufregende Eishockey-Abend wie er begonnen hatte: mit dem „Kölschen Jung“ aus dem Boxen der feiernden Kölnarena.

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