Düsseldorfer EG DEG ohne verletzten Kreutzer - Die Hoffnung bleibt

Düsseldorfs Eishockey-Kapitän Daniel Kreutzer wird seinem Team ein halbes Jahr fehlen. Ans Karriereende denkt der 36-Jährige dennoch nicht.

Düsseldorfer EG: DEG ohne verletzten Kreutzer - Die Hoffnung bleibt
Foto: Häfner

Düsseldorf. In der Düsseldorfer Eishalle gibt es seit einigen Wochen einen schicken neuen Videowürfel. Man kann sich nun während der Spielunterbrechungen entspannt zurücklehnen und die letzten Aktionen noch mal in gestochen scharfen Zeitlupen begutachten. Das sorgte am Sonntag für einen zweiten Applaus für den jungen DEG-Torhüter Mathias Niederberger nach einer sensationellen Parade gegen den Eishockey-Meister aus München (0:2).

Einige Minuten zuvor verzichtete die Stadionregie auf die Wiederholung. Niemand sollte noch mal sehen, wie Düsseldorfs Kapitän und Publikumsliebling Daniel Kreutzer mit hohem Tempo in die Bande gerauscht war und sich dabei an der Schulter verletzte. Wie ein Häuflein Elend war er danach vom Eis geschlichen und ins Krankenhaus gebracht worden. Am Mittwoch kam die niederschmetternde Diagnose: Kreutzer, neben seinem Bruder und Trainer Christof seit Jahren die Hauptperson des Düsseldorfer Eishockeys, wird sechs Monate fehlen.

Die beschädigte Schulter ist längst nicht die erste Verletzung, die ihm seine nun zwei Jahrzehnte andauernde Karriere in einer der härtesten Sportarten beschert hat. Vor drei Jahren brach er sich den ersten Halswirbel-Bogen, nur seine starke Nackenmuskulatur bewahrte ihn vor Schlimmerem. Hinzu kommen die üblichen Zerrungen, Risse und Überdehnungen an Muskeln und Bändern. Aber die aktuelle Verletzung, sie könnte die letzte sein. Kreutzer ist 36 Jahre alt.

Der Kapitän selbst gab sich erst mal kämpferisch und kündigte an, in den Play-offs im März wieder mitwirken zu wollen. Auch sein Trainer sagte: „Er hat in keinster Weise in den Mund genommen, dass es seine letzte Saison ist. Das ist eine Verletzung, die im Sport vorkommt, und ist nichts, wovon man normalerweise nicht zurückkehrt.“

Der Wunsch der Brüder ist nachvollziehbar. Denn die zweifellos große Karriere des gebürtigen Düsseldorfers, der im alten Eisstadion an der Brehmstraße aufwuchs, weil seine Eltern die dortige Stadiongastronomie leiteten, ist in Kreutzers Augen unvollendet. Er ist längst ewiger Topscorer (789 Punkte) der Deutschen Eishockey Liga. Bei den Toren (264) steht er auf Rang drei, bei den Vorlagen (525) ist er Zweiter. Vergangene Saison machte er sein 1000. DEL-Spiel. Er hat zwei Olympische Spiele und zwölf Weltmeisterschaften erlebt. Mit der DEG kam er zwei Mal ins Play-off-Finale (2006 und 2009) und gewann den Pokal (2006). Aber er war noch nie Deutscher Meister.

Das dürfte auch diese Saison nicht klappen, selbst, wenn er pünktlich zur entscheidenden Phase wieder fit würde. Aber es ist die Hoffnung, die ihn jeden Tag auf dem Eis oder im Kraftraum schuften lässt. Seit mehr als 20 Jahren.

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