Düsseldorfer EG DEG ohne Orientierung im ersten Drittel

Nach 20 Minuten steht es bereits 1:5, am Ende gibt’s ein 4:8. Die Serie ist nach sieben Siegen in Folge gerissen.

Düsseldorfer EG: DEG ohne Orientierung im ersten Drittel
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Manchmal passt das Timing einfach nicht. So wie am Sonntag beim Spiel der Düsseldorfer EG gegen den ERC Ingolstadt. Für das erste „Power Break“ nach zehn Minuten hatte sich die DEG einen besonderen Programmpunkt ausgedacht. In den vergangenen Tagen durften die Fans den wertvollsten Spieler der ersten Hälfte der Saison wählen. Und es war keine Überraschung, dass die Wahl auf Mathias Niederberger fiel. Nicht wenige sehen in dem 23 Jahren alten Torhüter den Hauptgrund für die aktuelle Erfolgsserie. Doch als es daran ging, Niederberger hochleben zu lassen, war der so gar nicht in Feierlaune. Drei Treffer hatte der Publikumsliebling da bereits kassiert. Und weil bis Drittel-Ende noch weitere zwei hinzukamen, verbrachte er die letzten 40 Minuten auf der Ersatzbank. Am Ende stand eine verdiente 4:8-Niederlage der DEG.

Das war nicht nur die höchste Anzahl an Gegentoren in dieser Saison, das war gleichzeitig das Ende der Serie von sieben Siegen in Folge — die längste seit 20 Jahren. Dass die DEG trotzdem noch auf Rang drei der Deutschen Eishockey Liga steht, liegt an eben jenem Lauf. Und als Ken-André Olimb nun gegen Ingolstadt gleich in der zweiten Minute das 1:0 erzielte, schien es einfach so weiter zu gehen. Aber weitgefehlt, denn plötzlich ging gar nichts mehr.

Torfestival: DEG unterliegt Ingolstadt mit 4:8
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„Nach dem ersten Tor haben wir es vielleicht zu locker angehen lassen. Wir haben wohl innerlich gedacht, der achte Sieg wird ein Selbstläufer“, sagte Verteidiger Stephan Daschner, dessen Team nach der schnellen Führung vogelwild in der Abwehr unterwegs war und gleich drei Treffer binnen 1:14 Minuten kassierte.

Das lag natürlich auch an der Personalsituation. Trainer Christof Kreutzer musste in Tim Conboy und Bernhard Ebner (beide gesperrt) gleich auf zwei seiner Abwehrstützen verzichten. Zwar sagte Daschner, dass es „schwer“ sei, „jetzt hinterher zu sagen, dass das der Grund war“, aber die Abstimmungsprobleme in der Rückwärtsbewegung waren nicht zu übersehen. So bald die Gäste — angetrieben von 900 mitgereisten Fans — ins Angriffsdrittel kamen, wurde es gefährlich. Meist tauchten sie völlig frei vor dem zwar nicht alleinschuldigen, aber zumindest unglücklichen Niederberger auf. Und wenn der erste Versuch nicht drin war, gab es noch genügend Nachschüsse, die die DEG nicht klären konnte. „Irgendwie verschenkt man ja was an Weihnachten, aber so wollten wir das nicht. Wir haben es Ingolstadt viel zu einfach gemacht“, sagte Kreutzer.

Das änderte sich erst, als Bobby Goepfert ins Tor kam. Zwar konnte auch er nicht alles entschärfen, verlieh dem Team aber mehr Sicherheit. So spielte die DEG nachher zumindest ansatzweise auf Augenhöhe. Zur Freude des Trainers: „Wir sind nicht komplett weggebrochen“, sagte Kreutzer und forderte: „Wir müssen das jetzt schnell abhaken und die Fehler ansprechen. Das Gute ist: Wir haben so viele Fehler gemacht, das reicht für zehn Spiele.“

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