Düsseldorfer EG DEG kassiert die vierte Niederlage in Folge

Die Düsseldorfer verlieren in Ingolstadt verdient mit 1:5 und stehen weiter auf dem vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga. Am Sonntag kommen die Kölner Haie zum Derby.

Torhüter Mathias Niederberger hält einen versuchten Torschuss von Fabio Wagner (Ingolstadt).

Torhüter Mathias Niederberger hält einen versuchten Torschuss von Fabio Wagner (Ingolstadt).

Foto: PIX-Sportfotos/Max Loefgen

Düsseldorf. Christof Kreutzer hat ein feines Gespür dafür, wann er was in der Öffentlichkeit sagt. Am Sonntag, nach dem 2:4 seiner Düsseldorfer EG gegen die Krefeld Pinguine, redete sich der Trainer den Frust von der Seele. Das passte zur Gemütslage seiner aufgewühlten Mannen, die mächtig angesäuert in die Kabine gestapft waren. Freitag, die DEG hatte beim 1:5 in Ingolstadt die nächste verdiente Niederlage kassiert und steht deswegen weiter auf dem vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga, sah man ausnahmslos niedergeschlagene Düsseldorfer. Da noch weiter drauf zu hauen, wäre wohl kontraproduktiv gewesen. Also lobte Kreutzer hinterher vor allem den Gegner und bescheinigte seinem Team, „alles versucht“ zu haben.

Natürlich waren auch unglückliche Umstände dabei. Vor dem 1:0 landete ein geblockter Schuss eher zufällig von David Elsner, der nur noch einschießen musste. Das 2:1 war ein Sonntagsschuss, den Brian Salcido wohl nur alle paar Jahre genau so in den Winkel nagelt. Und vor dem 3:1 sprang der Puck so krumm von der Bande ab, dass der hinter dem Tor auf ihn wartenden Mathias Niederberger komplett auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Dieses Mal durfte Thomas Oppenheimer unbedrängt ins leere Tor vollenden.

DEG verlieren 1:5 in München
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Das war gleichzeitig der zweite Treffer binnen 90 Sekunden, Gift für eine Mannschaft in der momentanen Verfassung der DEG. „Die beiden Tore haben uns aus dem Spielplan geworfen“, fasste es Alexej Dmitriev zusammen.

Es wäre allerdings zu einfach, die Gründe für die vierte Niederlage in Folge ausschließlich im Zufall zu suchen. Nicht nur bei den Gegentoren fehlte der DEG die Zuordnung. Auch die Rückwärtsbewegung war arg fehlerhaft. Immer wieder leistete sich die DEG im Vorwärtsgang Scheibenverluste, immer wieder liefen die schnellen Ingolstädter Drei-auf-zwei- oder Zwei-auf-eins-Konter. Und selbst wenn genügend Düsseldorfer hinten waren, waren sie auf eigenartige Weise zu sehr auf die Scheibe fixiert und verloren freistehende Gegenspieler regelmäßig aus den Augen.

„Ingolstadt hat unsere Puckverluste und unsere Zweikampfverluste clever ausgenutzt“, sagte Bernhard Ebner, der sich sein Comeback anders vorgestellt hatte. Auch persönlich. Eigentlich sollte der Verteidiger nach seiner wochenlanger Ellbogen-Verletzung langsam an das Spiel herangeführt werden. Weil Defensiv-Kollege Henry Haase aber nach dem ersten Drittel ins Krankenhaus musste, gab es nur noch sechs Verteidiger, Ebner war gleich voll gefragt. „Ich musste mehr spielen als gedacht, aber es hat gut geklappt.“ Zumindest konditionell.

Weniger zufrieden war der 26-Jährige mit dem Offensivspiel seiner Mannen. „Sehr wenig“, nannte Ebner den Ertrag der eigenen Angriffsbemühungen. In der Tat gab es nur im ersten Drittel gute Phasen, vor allem gegen Ende, als die Reihe um Rob Collins, Max Kammerer und Adam Courchaine einige feine Kombinationen zeigte. Der Ausgleich durch Alexej Dmitriev nach der ersten Saisonvorlage von Norm Milley war zu dem Zeitpunkt verdient. Viel mehr gelang aber nicht.

Zu selten ging es kontrolliert in die Angriffszone. Meist spielte die DEG tief, war dann aber nicht in der Lage, die Zweikämpfe an der Bande zu gewinnen. Das lag natürlich auch an den Ingolstädtern, die die blaue Linie stark verteidigten. Hatte sich die DEG dann doch mal vorne festgesetzt, machte sie sich das Leben durch Fehlpässe, technische Unzulänglichkeiten oder falsche Laufwege selber schwer. So schafften es die Gäste zu selten, Druck aufzubauen oder in die Zweikämpfe zu kommen. Folglich gab es „zu wenig Schüsse aus dem gefährlichen Bereich, keine Menschen vor dem Tor“, sagte Ebner. Zu keinem Zeitpunkt hatte man das Gefühl, die DEG könnte noch mal zurückkommen. Auch gab es keinen, der voran ging.

Das lässt für das Derby am Sonntag (16.30 Uhr) gegen die Haie nichts Gutes erwarten. Aber vielleicht ist das Spiel gegen das Topteam aus Köln, das Freitag aus einem 1:3 in Wolfsburg noch ein 5:3 machte und souverän auf Rang zwei steht, jetzt genau passende. „Das Derby kommt zur rechten Zeit“, sagte Stephan Dachner, „weil sich jeder speziell drauf fokussiert.“ Das dürfte auch nötig sein.

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