Düsseldorfer EG DEG gewinnt vogelwildes Spiel

40 Minuten komplett unterlegen, kommt das Kreutzer-Team am Ende zu einem 8:4 in Augsburg.

Torjubel von Daniel Kreutzer nach dem Führungstreffer zum 2:3. Torschütze war van der Gulik.

Torjubel von Daniel Kreutzer nach dem Führungstreffer zum 2:3. Torschütze war van der Gulik.

Foto: PIX-Sportfotos/Klaus Rainer Krieger

Augsburg. Wer nicht dabei war, der wird an eine Gala der Düsseldorfer EG glauben. Das Team von Trainer Christof Kreutzer gewann am Freitag Abend bei den Augsburger Panthern mit 8:4 (2:2/1:0/5:2) und verbesserte sich in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga auf den siebten Platz. Doch fast zwei Drittel lang waren die Rot-Gelben nur ein Spielpuck der Gastgeber. Lediglich deren schlechte Chancenverwertung sowie ein ganz starker Torwart Bobby Goepfert hielten die DEG in der Begegnung. Ausgerechnet Goepfert. 15 Monate nachdem er sich just in Augsburg schwer verletzt hatte, wurde er dort nun zum Matchwinner.

Die spannende Frage vor dem ersten Bully lautete, welches Gesicht die Augsburger Wundertüte wohl diesmal an den Tag legen würde. Das mit der schlechtesten Abwehr aller derzeit in den Play-off-Rängen platzierten Teams? Oder das mit der besten Offensive der Liga? Durch die Start-Formation mit der Paradereihe Hanowski/Matsumoto/Trevelyan schien AEV-Trainer Mike Stewart die Devise "Angriff ist die beste Verteidigung" vorzugeben. Dem stellte Düsseldorfs Übungsleiter Christoph Kreutzer seine zuletzt starke Sturmreihe Strodel/Olimb/Milley sowie im Tor überraschend Bobby Goepfert entgegen. Kreutzer verzichtete dafür mit Joonas Rönnberg als überzähligem Ausländer auf einen siebten Verteidiger, was angesichts der schlechten Statistik des Finnen nicht weiter verwunderte.

DEG gewinnt 8:4 in Augsburg
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Eher verwunderte da zu Beginn die insgesamt unkonzentrierte Defensiv-Arbeit der DEG. Die Spieler bekamen überhaupt keinen Zugriff auf die wendigen Augsburger. Schon nach 67 Sekunden musste Conboy auf die Strafbank, das daraus resultierende Unterzahlspiel blieb aber folgenlos. In der sechsten Minute jedoch konnte Hanowski einen von Goepfert parierten Stamler-Schuss zum 1:0 abstauben. Die Lechstädter blieben dran. Erneut nur zu viert auf dem Eis hatte die DEG Glück, dass ein mit dem Schlittschuh erzielter Treffer keine Anerkennung fand (8.). Als Conboy zum zweiten Male in der Kühlbox saß, musste Goepfert dann durch Daniel Weiß aber endgültig das 0:2 hinnehmen (12.). Alles deutete auf ein Debakel hin.

Wie die Jungfrau zum Kinde kam die DEG jedoch plötzlich zum 2:2. Mit Ablauf einer Strafe gegen Steffen Tölzer reagierte Daniel Kreutzer im Slot blitzschnell und überraschte Panther-Schlussmann Jeff Deslauriers (17.). Nur 83 Sekunden später nutzte Kurt Davis die Schockstarre der Schwaben, passte überlegt zu Ken-André Olimb und der Norweger glich aus. Als wenn das nicht schon genug der Ungerechtigkeit wäre, setzte die DEG im zweiten Abschnitt noch einen drauf. Hinter der Bande rastete Trainer Christof Kreutzer aus, auf dem Eis kassierte seine Mannschaft Strafzeit um Strafzeit und musste Torhüter Goepfert eine Augsburger Chance nach der anderen entschärfen. Doch was passierte? 26 Sekunden vor der zweiten Pause gelang van der Gulik nach einem präzisen Pass von Lewandowski das 3:2 für die DEG. Eine brutale Effektivität.

Dazu ein Tor, dass beim AEV alle Dämme brechen ließ. Plötzlich leisteten sich die Gastgeber Fouls und wurden auch dafür von der DEG gnadenlos bestraft. Lewandowski (46.) sowie Minard (47.) erhöhten auf 5:2. Die 6139 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion mussten sich wie in einem falschen Film vorkommen. Natürlich war nun jede Taktik über den Haufen geschmissen, es herrschte Tag der offenen Tür.

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