Düsseldorfer EG DEG fällt aus Play-off-Rängen

Das Kreutzer-Team zeigt zwar Einsatz, leistet sich beim 2:4 in Augsburg aber erneut zu viele Fehler.

Düsseldorfer EG: DEG fällt aus Play-off-Rängen
Foto: Birgit Häfner

Augsburg. Der Treffer von Tim Schüle 77 Sekunden vor Schluss konnte die Stimmung unter den mitgereisten Fans der DEG nicht mehr ändern. "Wir haben die Schnauze voll", skandierten die Anhänger. Die Düsseldorfer EG unterlag bei den Augsburger Panthern vor 5595 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion mit 2:4 (1:2/0:1/1:1) und fiel damit aus den Play-off-Rängen heraus. Zwar stimmte der von Trainer Christof Kreutzer geforderte Einsatz, zu viele Undiszipliniertheiten und ein schwaches Defensiv-Verhalten bedeuteten jedoch die fünfte Pleite in Folge.

Am 30. Dezember 2015 hatte die DEG mit einem 5:1 in Augsburg die Tabellen-Spitze der Deutschen Eishockey-Liga erklommen. Ziemlich genau ein Jahr später nun kämpfen die Rot-Gelben auf oft nur zwei Zylindern darum, nicht schon nach der Vorrunde auszuscheiden. Wobei kämpfen? Eine Mentalität, die Trainer Christof Kreutzer in seiner Wut-Rede nach dem 2:3 gegen Schwenningen am Dienstag einigen Spielern ja abgesprochen hatte. Soweit, dass er dabei die Hosen herunter ließ und Namen nannte, ging er allerdings nicht.

Wer also ist gemeint? Bei der Suche nach Tops und Flops im Kader, gilt es zu differenzieren. Ein per se schlechter Charakter darf schließlich niemandem unterstellt werden. Einfach - weil zu wenige - sind die Tops zu finden: Maxi Kammerer weiß zu gefallen, dazu helfen Kurt Davis sowie Marcel Brandt als Verteidiger immer wieder auch der schwächelnden Offensive. Tim Conboy und Brandon Yip weisen zwar Defizite auf, bringen jedoch stets Puls ins oft leblose Team. Und Eduard Lewandowski ist der einzige Spieler mit einer positiven Plus/Minus-Bilanz.

Zu viele Akteure aber fallen ab. Bei einigen spielt das Alter eine Rolle, ihre biologische Uhr lässt sie für diese intensive Liga einfach nicht mehr kompatibel erscheinen. So muss sich Rob Collins häufig mit Fouls behelfen, hat Norm Milley durch Verletzung sein DEL-Prädikat eingebüßt und sind Alexander Barta sowie Adam Courchaine bislang schlicht Fehleinkäufe. Möglich, dass sich der Trainer scheut, dies offen auszusprechen, schließlich hat er sie ja geholt.

Womit er trotz Brand-Rede selbst in die Kritik gerät. Zumal sich Kreutzer auch die Frage gefallen lassen muss, warum sich Marco Nowak, Tim Schüle, Manuel Strodel und Alexander Preibisch in dieser Saison eher zurückentwickelt haben. Zudem könnte der Dauereinsatz von Mathias Niederberger zum Bumerang werden. Trotz zahlreicher Paraden ist er in der Statistik nicht unter den besten 15 Torhütern der Liga zu finden. Niederberger wirkt überspielt, Kollege Felix Bick ob fehlender Einsätze frustriert. Im Sommer könnte es ihn fort ziehen.

In Augsburg durfte Bick mal wieder beginnen, musste jedoch bereits nach 150 Sekunden hinter sich greifen. Cundari nutzte ein von Collins verursachtes Überzahlspiel, der dieses Missgeschick allerdings schon 79 Sekunden später mit einer Vorlage zu Dmitrievs 1:1 wettmachen konnte. Es war fast die einzige Chance der DEG im ersten Drittel, in dem sie besonders mit dem Tempo des AEV große Mühe hatte. Fast zwangsläufig fiel das 2:1 durch Hanowski (14.).

Die ganze Misere der Saison spiegelte sich dann in zwei Eigentoren wider. Erst prallte Conboy der Puck nach einem Holzmann-Schuss vom Knie ins Netz (29.). Später sprang er von der Brust Ebners über die Linie (42.). "Ich glaube weiter an die Play-offs", sagte Kreutzer.

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