Düsseldorfer EG Christof Kreutzer hat jetzt keine Zeit für Nostalgie

Am Freitag ist der DEG-Coach wieder in Hamburg — am Ort seines größten Erfolges. Doch ihn interessiert nur die Gegenwart.

Düsseldorfer EG: Christof Kreutzer hat jetzt keine Zeit für Nostalgie
Foto: Häfner

Düsseldorf. Von kurz vor Weihnachten bis Mitte Januar wird es in der Deutschen Eishockey Liga immer besonders anstrengend. Zehn Spiele in 24 Tagen müssen dann neben den üblichen Trainingseinheiten, Team-Besprechungen, Vertragsverhandlungen und PR-Terminen gemeistert werden. Da ist das siebte Spiel im Play-off-Viertelfinale der vergangenen Saison gerade ganz weit weg. Selbst wenn der 2:1-Sieg bei den Hamburg Freezers den Glanzpunkt in Christof Kreutzers kurzer Zeit als Profitrainer darstellt.

Am Freitag kehrt der Eishockey-Lehrer zum ersten Mal seit dem aus DEG-Sicht so herrlichen 24. März 2015 an den Ort seines größten Coups zurück. Für Nostalgie bleibt aber keine Zeit: „Da denke ich gerade gar nicht dran. Na klar, du hast Erinnerungen, ein Highlight, ein gutes Gefühl, aber das heißt nicht, dass du da jetzt wieder gewinnst“, sagt Kreutzer und ist damit wieder in der Gegenwart.

Die ist trotz aller Hektik durchaus rosig für die Düsseldorfer EG. Nach zuletzt zwölf Siegen aus 14 Spielen steht sie auf Rang zwei. Selbst der ungewöhnlich fehlerhafte Vortrag beim 3:5 am Dienstag gegen Iserlohn kann die Zwischenbilanz nicht trüben. „Damit sollte man sich nicht lange aufhalten“, meint Co-Trainer Tobias Abstreiter. Sie hätten das Spiel „ganz nüchtern analysiert und die Fehler aufgezeigt“.

Der Blick geht also nach vorne bei der DEG. Ganz im Gegensatz zu dem der Hamburger. Die bekommen gerade täglich der Verfehlungen der jüngeren Vergangenheit vorgehalten. Drei Niederlagen gab es zuletzt am Stück. Dabei hatte Coach Serge Aubin kurz vor dem Jahreswechsel öffentlich gefordert, sein teurer Kader solle endlich konstanter spielen. Das tat er auch, aber konstant schlecht. Bis auf Rang zehn sind die Freezers abgestürzt. Dabei unterhalten sie eine Mannschaft mit prominenten Namen. Nationalspieler wie Thomas Oppenheimer, Jerome Flaake, Nico Krämmer, Marcel Müller oder David Wolf gehören ebenso dazu wie die ehemaligen NHL-Spieler Christoph Schubert, Philippe Dupuis, Sebastian Caron, Brett Festerling oder Mathieu Roy.

Und dann wäre da noch ein gewisser Michael Davies, vergangene Saison lange Topscorer der DEG, ehe ihn seine Dopingsperre stoppte. Davies betont stets, die DEG habe es versäumt, eine Sondergenehmigung für das lebenswichtige Medikament zu beantragen und ihn wissentlich spielen lassen. Der Verein habe die positive Dopingprobe, die Sperre und den Imageschaden zu verantworten. Deswegen verklagte Davies die DEG nun auf mehr als 140 000 Euro. Bei den ehemaligen Kollegen habe das nicht für erhöhten Blutdruck gesorgt. „In der Mannschaft ist das kein Thema“, sagten Kreutzer und Abstreiter unisono. Auch die Spieler haben also keine Zeit, sich mit der Vergangenheit aufzuhalten.

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