Bitterer Tag für Mathias Lange

Der junge Torwart wird beim 1:5 gegen Ingolstadt in einem schwachen Team zum Pechvogel.

Mathias Lange war zuerst der Glückspilz, später der Pechvogel. Am Morgen erst hatte der 24-Jährige erfahren, dass er für Jean-Sebastien Aubin zwischen den DEG-Pfosten stehen würde. Am Abend hatte er Gewissheit, dass der Weg hin zu einem Stammtorhüter in der Deutschen Eishockey Liga noch sehr weit ist. Bei der 1:5 (1:1, 0:3, 0:1)-Niederlage der Düsseldorfer EG gegen den ERC Ingolstadt offenbarte er einige Schwächen, was allerdings für die gesamte Mannschaft galt. In der Offensive wurden beste Chancen vergeben, in der Defensive kassierte das Team von Trainer Harold Kreis prompt Kontertore. "Die Chancen waren da, aber es hat nicht sollen sein. Wir müssen künftig noch härter arbeiten", sagte Kapitän Daniel Kreutzer, der vor dem ersten Bully für sein 700. DEL-Spiel geehrt wurde.

Apropos Aubin: Der Name des 33-jährigen Kanadiers fehlte am Sonntag auf dem Spielberichtsbogen. Er hatte eine "Nachwuchs-Auszeit" erhalten, weil seine Ehefrau Natahlie ihr zweites Kind zur Welt brachte. Für Aubin kam Lange zu seinem ersten vollständigen DEL-Einsatz, nachdem er zuvor nur einmal für 140 Sekunden beim Spiel gegen die Kölner Haie einen Kurzauftritt gehabt hatte.

Ganze 304 Sekunden dauerte es nach dem ersten Bully, ehe Lange den Puck zum ersten Mal aus dem Netz holen musste. Allerdings hatte der gebürtige Österreicher mit deutschem Pass keine Abwehrchance. Nachdem Verteidiger Ryan Caldwell den Puck leichtfertig vertändelt hatte, sorgte Ingolstadts Joe Motzko für die frühe Führung. Es drängte sich trotzdem die Frage auf, ob der 24-jährige Klagenfurter, der zuvor vier Jahre für das Team des Rensselaer Polytechnic Institutes im US-Bundesstaat New York College-Eishockey gespielt hatte, dem DEL-Niveau gewachsen sein würde. Auszeichnen konnte sich Lange im ersten Drittel kaum, die Abwehr stand in dieser Phase einigermaßen sicher, und die Metro Stars kamen durch Craig MacDonald (15.) sogar zum Ausgleich. Aber im zweiten Drittel brach es über Mathias Lange herein. Gleich drei Mal musste die Nummer zwei zwischen den DEG-Pfosten hinter sich greifen.

Mit jedem Gegentreffer ging es mit der Stimmung auf den Rängen bergab. Einschussmöglichkeiten gab es weiter genug, Tore aber keine. Dazu kam ein starker Dimitrij Pätzold im Tor des ERC Ingolstadt.

"Ohne hundertprozentigen Einsatz kann man kein Spiel gewinnen. Ingolstadt hat gezeigt, was Effizienz heißt", lautete die einfache Erkenntnis von Trainer Harold Kreis. Nationaltrainer Uwe Krupp als Gast zog sein eigenes Fazit: "Als einzigen DEG-Spieler für den Deutschland-Cup werde ich wohl Korbinian Holzer nominieren. Er hat einen Sprung nach vorne gemacht." Das ist gleichbedeutend mit einer Ohrfeige für Daniel Kreutzer und Patrick Reimer.

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